Die geringer als erwartet ausgefallene Inflation im Monat Juli bewirkte in der letzten Handelswoche einen Kursanstieg am Kryptomarkt. So kletterte die Krypto-Leitwährung Bitcoin (BTC) kurzerhand auf 25.000 US-Dollar und notiert aktuell im 7-Tage-Vergleich mit rund 24.000 US-Dollar trotz leichter Gewinnmitnahmen gut 3 Prozent über dem Niveau. Ebenso hat Ethereum (ETH) von der Erholung am etablierten Finanzmarkt profitiert und ist am vergangenen Wochenende auf ein neues Kurshoch von 2.040 US-Dollar gestiegen. Auf diese Weise hat die zweitgrößte Kryptowährung ein erstes wichtiges Kursziel erreicht.
Im Mittelpunkt dieser Handelswoche stehen neben der zuletzt leicht gesunkenen US-Inflationsrate auch die neuesten Daten zu den Einzelhandelsumsätzen in den USA. Außerdem steht der Verbraucherpreisindex in der Eurozone im Fokus der Anleger. Es wird also auch in dieser Handelswoche wieder stark von wichtigen Konjunkturdaten abhängen, inwieweit sich der positive Kurstrend der Vorwoche fortsetzen wird.
Baugenehmigungen zum Wochenstart in den USA
Die Zahl der Baugenehmigungen für den Monat Juli in den USA soll am 16.08.2022 um 4:30 Uhr (MEZ) erstmals vom Consensus Bureau veröffentlicht werden. Hier rechnen die Fachleute mit 1,640 Millionen, verglichen mit 1,696 Millionen neuen Genehmigungen im vergangenen Monat Juni. Baugenehmigungen sind ein wichtiger Indikator für den Wohnungsmarkt in den USA. Wenn die erteilten Baugenehmigungen die Prognosen der Experten übertreffen, so deutet dies darauf hin, dass der Wohnungssektor in den USA nach wie vor robust ist. Die Fed kann durch einen nach wie vor starken Wohnungsmarkt in ihrer Auffassung bestärkt werden, wonach sie wie geplant weitere Zinserhöhungen in Angriff nehmen dürfte. Aus diesem Grund ist es wahrscheinlich, dass ein solider Häusermarkt in einer ersten Kursreaktion negative Auswirkungen auf den US-Aktienmarkt und den Kryptomarkt haben wird.
Einzelhandelsumsätze in den USA
Die US-amerikanischen Einzelhandelsumsätze für den Monat Juli werden am Mittwoch, den 17. August, um 14:30 Uhr (MEZ) veröffentlicht. Diese werden als ein bedeutender Indikator für die Kauflaune der Verbraucher betrachtet. Die jüngsten US-Einzelhandelsumsätze erreichten +1,0 Prozent und waren somit weitaus stärker als von Experten erwartet. So erwarten die Marktteilnehmer eine Steigerung von 0,1 Prozentpunkten für den Monat Juli. Sollte die Prognose erneut übertroffen werden und die Verbraucherstimmung in den USA weiterhin stark sein, wird die Fed in ihrem Plan bestätigt. Sie plant nämlich bis zum Jahresende drei weitere Zinserhöhungen umzusetzen. Gegen 20:00 Uhr (MEZ) erscheint das FOMC-Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed zur letzten Notenbanksitzung im Juli. Die Anleger versprechen sich von der Veröffentlichung weitere maßgebliche Informationen über die wirtschaftliche Lage und die künftige Geldpolitik der Fed. Daher dürfte am Mittwochabend mit vermehrter Volatilität an den Finanzmärkten zu rechnen sein.
Der Verbraucherpreisindex (VPI)
Die Veröffentlichung des Verbraucherpreisindexes (VPI) für den Euroraum für den Monat Juli findet am Donnerstag, den 18. August, um 11:00 Uhr (MEZ) statt. Die Prognosen gehen von einem Anstieg um 8,9 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresmonat aus. Somit wird erneut ein Anstieg auf dem Niveau des Vormonats erwartet. Für den Fall, dass die Inflationsrate kleiner ausfällt als erwartet, so wie es kürzlich in den USA der Fall war, so dürfte der Druck auf die EZB etwas abnehmen. Im Zuge dieser Entwicklung dürften die Aktienindizes in Europa und den USA weiterhin ansteigen und auch den Kryptomarkt in Richtung Norden treiben. Allerdings ist davon auszugehen, dass EZB-Chefin Lagarde in den kommenden Handelsmonaten nicht von ihrer Politik der geplanten Zinserhöhungen abweichen kann. Die EZB ist noch weit von dem angepeilten Ziel einer jährlichen Inflationsrate von zwei Prozent entfernt.
Abschluss des Datenreigens dieser Woche
Ebenso kommen am Donnerstag um 16:00 Uhr (MEZ) neue Daten über bestehende Hausverkäufe in den USA. Diese Daten umfassen die monatlichen Verkäufe existierender Eigenheime in den USA. Hier erwarten Marktbeobachter für den Monat Juli weiterhin einen Rückgang der Hausverkäufe. So gehen Marktexperten davon aus, dass 4,89 Millionen Verkäufe getätigt werden. Noch im letzten Monat Juni wechselten 5,12 Millionen Immobilien den Besitzer.
Diese Zahl ist eine entscheidende Komponente für die Beurteilung der US-Konsumausgaben, immerhin repräsentieren die Verkäufe bestehender Häuser rund 90 Prozent des US-Wohnungsmarktes. Entsteht im Gegensatz zum Vormonat Juni eine höhere Zahl an verkauften Häusern als erwartet, kann dies auf eine beginnende Stabilisierung des zuletzt schwachen Immobilienmarktes hindeuten.
Quelle: www.btc-echo.de