Werk umbenannt: Kleposch verteidigt die künstlerische Freiheit
Kulturministerin Barbara Klepsch verteidigt die Kunstfreiheit im Rahmen der Diskussion um die Umbenennung von Kunstwerken in der Staatlichen Kunstsammlung Dresden (SKD). „Wir werden politisch nicht in die Kunstfreiheit eingreifen“, betonte der CDU-Politiker am Donnerstag im Landtag. Daher ist es selbstverständlich, dass diese Freiheit im Grundgesetz verankert ist. Dennoch räumte Klepsch ein, dass es einer stärkeren öffentlichen Diskussion darüber bedarf, was mit diesen Objekten passiert.
Hintergrund ist eine langjährige Debatte über den Wunsch der SKD, die Verwendung diskriminierender Sprache bei der Beschreibung von Kunstwerken zu vermeiden. Dieser Ansatz wurde im Jahr 2021 diskutiert. SKD ist der Ansicht, dass die Bearbeitung von Titeln von Werken oder Objekten „in vielen Museen auf der ganzen Welt seit Jahrhunderten eine gängige Praxis“ ist. Bild berichtete kürzlich über weitere Namensänderungen. Die AfD-Fraktion im Landtag kritisierte das Vorgehen am Donnerstag und verwies auf eine Online-Petition der Freien Wähler aus dem Jahr 2021, in der eine Umbenennung des Kunstwerks gefordert wurde.
Die Mission der SKD ist die Sammlung, Forschung und wissenschaftliche Aufbereitung, sagte Kleipsch. Es wird davon ausgegangen, dass in der Museumsdatenbank „Daphne“ etwa 1,7 Millionen Objekte erfasst sind. Wissenschaftler wurden damit beauftragt, die Ursprünge und die Rechtmäßigkeit der Übernahme zu untersuchen. Dabei geht es unter anderem um die Prüfung, ob ein Titel rassistisch oder diskriminierend ist. Als Beispiel nannte Klepsch ein Werk des Malers Jacob van Ruisdael, dessen Titel von „Jüdischer Friedhof“ in „Jüdischer Friedhof“ geändert wurde. „Meiner Meinung nach absolut richtig.“ Die vom Künstler selbst angegebenen historischen Titel seien laut Klepsch in Anführungszeichen gesetzt.
In den meisten Fällen gehe es darum, die Themen der Studie zu beschreiben, erklärte ein SKD-Sprecher auf Anfrage. Im Zuge neuerer Recherchen haben sich einige Beschreibungen als fehlerhaft erwiesen und erfordern entsprechende Korrekturen. Laut der Homepage der National Art Collection wurden von insgesamt 1,7 Millionen in der Datenbank des Museums erfassten Objekten die Titel von 223 Werken (Stand September 2022) geändert, um diskriminierenden Begriffen Rechnung zu tragen. In den meisten Fällen werden Titel nicht von Künstlern, sondern von Forschern oder ehemaligen Museumsmitarbeitern vergeben.
Zum Beispiel war die Rembrandt-Radierung „Liegende nackte Frau“ aus dem Kupferstich-Kabinett früher als „La Negresse coucée“ bekannt. („Lügender Neger“). Der Titel stammt nicht vom Künstler selbst, und Forscher fanden heraus, dass es sich tatsächlich um eine hellhäutige Frau handelt, die auf einem Kissen im Schatten liegt. „Die Überschrift wurde daher korrigiert“, sagte ein Sprecher.
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Quelle: www.bild.de