Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sind 37.204 Flüchtlinge aus dem angegriffenen Land nach Thüringen gekommen. Das geht aus Zahlen des Migrationsministeriums von Anfang August hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Bis Anfang Januar diesen Jahres waren 31.916 ukrainische Geflüchtete in Thüringen registriert worden.
Die Invasion Russlands in sein Nachbarland begann am 22. Februar 2022. Nach der Auswertung zeichnet sich bislang ab, dass in diesem Jahr deutlich weniger Menschen aus der Ukraine Zuflucht in Thüringen suchen als noch im Jahr zuvor.
Dagegen stieg die Zahl der Asylbewerber aus anderen Ländern an. In den ersten sieben Monaten 2022 kamen 2466 Asylbewerber in den Freistaat, in diesem Jahr waren es im selben Zeitraum mit 3863 Menschen deutlich mehr. Mit 694 Asylbewerbern wurden die meisten im Juli registriert.
Derweil sucht das Land nach Angaben von Migrationsministerin Doreen Denstädt weiter nach einer zusätzlichen Immobilie für die Erstaufnahme von Geflüchteten. «Wir suchen gerade noch eine Erstaufnahmeeinrichtung mit 300 bis 500 Plätzen», sagte die Grünen-Politikerin. Die Suche sei aber nicht einfach. Es gebe eine interministerielle Arbeitsgruppe, die derzeit ein Markterkundungsverfahren vorbereite und Anforderungen an eine solche Immobilie definiere. Man sei da schon recht weit.
Nach Angaben ihres Ministeriums waren in der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl mit Stand vom Freitag 1036 Plätze belegt. Die Höchstbelegung nach brandschutzrechtlichen Vorgaben liegt bei 1403 Plätzen. Von den 132 verfügbaren Plätzen in Eisenberg waren am Freitag 45 bezogen. In Hermsdorf, wo eine Halle als eine Art Notunterkunft dient, waren von den 720 möglichen Plätzen am Freitag 69 belegt.
Denstädt sagte, man müsse sich von dem Gedanken verabschieden, dass die Geflüchteten nur für kurze Zeit kämen und nach einer Prüfung wieder verschwänden. Die Verfahren dauerten lange und es kämen mehr Menschen nach Thüringen als noch vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.