Bayerische Kommunen befürchten Kürzungen bei den im Bundeshaushalt 2024 geplanten Mitteln für die ländliche Entwicklung. Hans-Peter Schmucker, Leiter des Niederbayerischen Landesamtes für Landesentwicklung (ALE) in Landau, sagte, dass ein derart groß angelegter Emissionsminderungsplan völlig unerwartet sei. Natürlich müssen Einsparungen vorgenommen werden, aber Kürzungen in der vorgesehenen Form wären völlig übertrieben. Ohne die Gewährleistung gleicher Lebensbedingungen zwischen städtischen und ländlichen Gebieten werden die Menschen in ländlichen Gebieten auf der Strecke bleiben.
Dieser Ansicht ist auch der Bayerische Städtetag, dessen Vorsitzender Uwe Brandl die Bundesregierung kürzlich dazu aufforderte, das Vorhaben zu überdenken und gegebenenfalls entsprechende Einsparpotenziale an anderen Stellen zu nutzen. Brandel sagte: „Die in der Verfassung geforderten gleichen Lebensbedingungen dürfen nicht gefährdet werden.“
Der vom Bundeskabinett verabschiedete Haushaltsentwurf 2024 sieht vor, dass das Sonderrahmenprogramm „Ländliche Entwicklung“ der Bundesregierung vollumfänglich unterstützt wird . umsetzen. Streichung und deutliche Reduzierung des Gemeinschaftsauftrags „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK). Dem Gemeindetag zufolge erhielt das Bayerische Amt für Landesentwicklung rund 49 Millionen Euro aus dem Sonderrahmenprogramm 2022 und rund 45 Millionen Euro aus der regulären GAK-Förderung.
Allein in Niederbayern gibt es derzeit 190 Dorfumbauprojekte in rund 150 Gemeinden, berichtet ALE-Direktor Schmucker. Es berührt aktuelle Themen wie Wassermanagement, Anpassung an den Klimawandel, Platzeinsparung, Nahwärme und moderne Infrastruktur. In Schwaben gibt es derzeit rund 300 Projekte verteilt auf rund 180 Gemeinden, sagt Christian Kreye, ALE-Manager in Kronbach (Kreis Günzburg). „Die Gemeinde möchte das Dorf und die Landschaft fit für die Zukunft machen.“