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Weitere Opfer klagen über schwere Misshandlungen durch ehemaligen Bischof

Drei Personen behaupten, der 1988 verstorbene Bischof Heinrich Maria Janssen habe schwere sexuelle Vergehen begangen. Diese Behauptung kann Auswirkungen auf seine sterblichen Überreste haben.

Der Dom Mariä Himmelfahrt in Hildesheim ist im Sonnenschein und bei wolkenlosem Himmel zu sehen.
Der Dom Mariä Himmelfahrt in Hildesheim ist im Sonnenschein und bei wolkenlosem Himmel zu sehen.

Religiöse Einrichtung - Weitere Opfer klagen über schwere Misshandlungen durch ehemaligen Bischof

Mehr Personen haben sich mit schweren sexuellen Missbrauchsvorwürfen gegen den verstorbenen ehemaligen Bischof von Hildesheim, Heinrich Maria Janssen, angeschlossen. Diese Opfer waren zwischen acht und zwölf Jahren alt, während der Zeit der angeblich stattgefundenen Vorfälle, wie von der Diözese berichtet. Der verstorbene Bischof ist nun der erste in Deutschland, der solche Vorwürfe zu stellen hat.

Neue Berichte deuten darauf hin, dass die Vorfälle während verschiedener Jahre stattgefunden haben, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Hildesheimer Bistums. Allerdings blieb die Diözese bei genauen Details verschwiegen, um die Opfer zu schützen. Diese Personen hatten sich an unabhängige Experten gewandt, die sich mit Verdachtsfällen sexueller Missbrauch innerhalb der Diözese beschäftigen. Der hauptsächlich unabhängige Beratungsausschuss für sexuellen Missbrauch im Bistum Hildesheim erklärte die Vorwürfe für glaubwürdig.

Der aktuelle Bischof von Hildesheim, Heiner Wilmer, äußerte Schock und Verwunderung. "Ich sende meine Gedanken an die Menschen, die sich den Übeln ausgesetzt sehen", sagte er, und fügte hinzu, dass er Rat von seinen Beratern gesucht hat. Der Weihbischof Heinz-Günter Bongartz kommentierte zudem die mögliche Umsiedlung von Janssen aus seinem Grab in der Hildesheimer Domkirche: "Wir untersuchen derzeit, ob eine solche Umsiedlung möglich ist." Ein Anzeigenblatt mit den Vorwürfen gegen Janssen wurde vor seinem neuerlich geschlossenen Grab angebracht.

In Folge der ersten Vorwürfe gegen Janssen, die 2015 und 2018 aufkamen, konnte ein vorheriger Untersuchungsbericht keine weiteren Übel aufdecken. Die Diözese hatte im März eine weitere Analyse in Auftrag gegeben, um Fälle sexueller Gewalt zwischen 1945 und 2024 zu entdecken. Die drei jüngsten Fälle sollen in diese laufende Studie aufgenommen werden, wenn die Opfer dazu zugelassen haben.

Diese Untersuchung ist die dritte, die die Diözese über sexuelle Gewalt durchgeführt hat. Bischof Wilmer teilte während der Ankündigung mit: "Es gab in der Diözese Hildesheim Fälle sexueller Verbrechen für Jahrzehnte." Das Bistum erstreckt sich über große Teile von Niedersachsen und Bremen. Es ist Heimat von rund 538.000 Katholiken und katholischen Frauen.

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