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Weitere Kriegsverluste zurück in Dresdner Gemäldegalerie

Nach fast 80 Jahren sind weitere drei bisher verloren geglaubte Kunstwerke der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister zurückgewonnen worden. Dabei handelt es sich nach Angaben der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) um Gemälde des Niederländers Jan Baptist Weenix (1621−1660), des Deutschen Balthasar Denners (1685-1749) und des Italieners Vincenzo Spisanellis (1595−1662). Sie sind ab dem 24. Oktober gemeinsam für knapp ein Jahr im Semperbau am Zwinger zu sehen – und damit von den über 500 vermissten Werken der Gemäldegalerien nunmehr 63 Alte Meister «wieder zu Hause».

Zum Auftakt der Präsentation übergibt der niederländische Kunsthändler Willem Jan Hoogsteder (Den Haag) Weenix’ Gemälde «Campagna-Landschaft» an die SKD. Nach deren Angaben kaufte er das Bild, das 1747 für die Königliche Gemäldesammlung erworben worden war, den Vorbesitzern ab, um es den SKD zu schenken. Es war ab 1937 nach Chemnitz verliehen, im Zweiten Weltkrieg im Erzgebirge ausgelagert und schmückte nach dessen Ende auf Anforderung der sowjetischen Kommandantur wohl die Wohnung eines Generals. Über die USA und weitere Stationen sei es schließlich in die Niederlande gelangt.

Denners «Bildnis eines graubärtigen alten Herrn» tauchte erst kürzlich im deutschen Kunsthandel auf und wurde anhand einer alten Inventarnummer sicher als Dresdner Kriegsverlust identifiziert. Der Charakterkopf gehörte spätestens seit 1722 zur Königlichen Gemäldesammlung in Dresden. Die «Ruhe auf der Flucht» von Spisanellis befand sich wie das Landschaftsgemälde von Wennix seit 1747 in Dresden. 1935 kam es mit weiteren Leihgaben an das Auswärtige Amt nach Berlin und kehrte 1944, anders als geplant, nicht zurück. 2022 dann habe sich jemand an die SKD gewandt, der die biblische Darstellung bei einer Auktion erworben hatte – mit dem dänischen Besitzer konnte eine gütliche Einigung zur Rückgabe des Bildes erzielt werden.

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