Bürgerschaft - Weitere Abschiebungen: Linke fordert Stopp der Winterabschiebungen
In Hamburg ist die Zahl der Abschiebungen deutlich gestiegen. Im dritten Quartal dieses Jahres seien 104 ausreisepflichtige Menschen in ihre Herkunftsländer abgeschoben worden, heißt es in einer Antwort des Senats auf eine Frage von Carola Ensslen, Einwanderungsexpertin der Linkspartei. Diese Zahl hat sich im Vergleich zum zweiten Quartal mehr als verdoppelt.
Laut Senatsstatistik wurden zwischen April und Juni 50 Personen abgeschoben, im ersten Quartal 52 und im dritten Quartal des vergangenen Jahres 68, deutlich weniger als in diesem Jahr.
Angesichts dieser Zahlen war Enslund „schockiert über die Begeisterung für Abschiebungen in der öffentlichen Debatte“. Sie sagte am Dienstag, es gehe nicht um Zahlen und Statistiken, sondern um das Schicksal der Menschen. „Viele Flüchtlinge, die in osteuropäische Länder abgeschoben werden, sind mit Diskriminierung, Marginalisierung und Obdachlosigkeit konfrontiert.“
Besonders betroffen sind schulpflichtige Kinder – im dritten Quartal hat sich die Zahl im Vergleich zu den drei Monaten zuvor fast verzehnfacht. „Wenn ein Elternteil nicht arbeiten darf oder krank ist, können die Kinder nichts tun. Dennoch haben sie sozusagen eine Verantwortung gegenüber ihren Eltern. Das ist sehr unfair“, sagte Enslund. Im Winter wird die Situation im Herkunftsland noch schlimmer. „Wir fordern daher einen sofortigen Stopp der Winterräumungen.“
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Quelle: www.stern.de