Ein prominenter Holocaustleugner ist in Weimar unter anderem wegen Störung der Eröffnung der Weimarer Kunstfestspiele festgenommen worden. Ein Polizeisprecher sagte am Freitag, der Mann sei in Untersuchungshaft und solle am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Thüringer Allgemeine Zeitung berichtete erstmals über die Veranstaltung auf dem Festival.
Nach Angaben der Polizei soll der 52-Jährige am Mittwoch bei der Eröffnungsfeier des Kunstfestivals im Publikum aufgefallen sein. Zur Eröffnungsfeier wurde auf dem Theaterplatz eine Stele des Objektkünstlers Günther Uecker zum Gedenken an die Opfer des NS-Konzentrationslagers Buchenwald aufgestellt.
Der 52-Jährige äußerte dort Hassreden und wurde des Theaters verwiesen. Ein Polizeisprecher sagte den Tatort. Er beleidigt auch Politiker. An der Eröffnungsfeier nahm unter anderem Premierminister Bodo Ramiro (links) teil. Der 52-Jährige wurde kurzzeitig zur Zwangsabschiebung festgehalten und schließlich nach Jena gebracht.
Jens-Christian Wagner, Direktor der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, schrieb ebenfalls auf X, ehemals Twitter, über das Ereignis. Berichten zufolge erschien der Holocaustleugner als ungebetener Gast auf dem Theaterplatz, doch einige Tage zuvor schikanierte er sich am Denkmal und säte Zweifel an den Verbrechen des Konzentrationslagers. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass dem Verdächtigen der Zutritt zur Gedenkstätte verwehrt wurde.
Der Mann kehrte spätestens am Donnerstag nach Weimar zurück. Dort beobachtete ein Sicherheitsbeamter, wie der Mann vor dem Schild der KZ-Gedenkstätte Buchenwald erneut Volksverhetzung zum Ausdruck brachte und ankündigte, dass er dorthin gehen würde. Die Polizei soll ihn aus einem Bus dorthin gebracht haben, bevor er die Gedenkstätte erreichen konnte. Nach Angaben eines Polizeisprechers leistete er keinen Widerstand.
Gegen den Mann wurde nun wegen der Ereignisse in Weimar – hetzerische Bemerkungen und Beleidigungen – Anklage erhoben.