Angesichts des großen Flüchtlingszustroms nach Schleswig-Holstein haben alle kreisfreien Städte und Kreise Schleswig-Holsteins die Integrationsministerin Aminata Touré (Grüne) aufgefordert, eine ähnliche „Aufstachelung“ zu verfassen Brief”. An der Bereitschaft, Flüchtlingen auf lokaler Ebene Schutz und Hilfe zu leisten, habe sich nichts geändert, heißt es in dem Brief, der von allen Landräten des Landes und den Bürgermeistern von vier Einzelstädten unterzeichnet wurde und der der deutschen Presseagentur dpa vorliegt. „Wir sehen jedoch, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Akzeptanz von Flüchtlingen sinken werden, wenn die Entwicklungen der letzten Monate so weitergehen.“ Die Schleswig-Holstein Zeitung hatte zuvor über diesen Brief berichtet.
Die Lage in verschiedenen Städten ist sehr ernst
Der Druck durch Unterbringungs- und Versorgungsprobleme sowie die Integration von Flüchtlingen in die nähere Umgebung nehmen zu. „Viele Städte befinden sich seit Monaten im Notmanagement und wissen nicht mehr, wie sie eine menschenwürdige Unterbringung inklusive sozialer Betreuung gewährleisten können“, hieß es weiter. Die Situation in den Städten ist sehr ernst und es mangelt überall an finanziellen, materiellen und personellen Ressourcen, um die Situation strukturell in den Griff zu bekommen.
Die Minister sollten einen gemeinsamen Brief „als gemeinsamen Indikator für Überlastung auf lokaler Ebene“ versenden und dringend eine deutliche Verschärfung des Krisenmodus auch auf interministerieller Ebene fordern.
Verkürzte Kritik an der Zuteilungsfrist
Einige Kommunen kritisieren auch die Verkürzung der Ankündigungsfrist für die Zuteilung von Flüchtlingen in verschiedenen Regionen von vier Wochen auf drei Wochen. „Kommunalverwaltungen und Ihre Verbände haben immer darauf hingewiesen, dass die Ressourcen begrenzt sind. Ja, das Land muss sich weit über das bisherige hinaus vorbereiten. ”