Die deutschen Biathleten vermissen die immer noch kranke Spitzensportlerin Franziska Preuss. „Das ist sehr schade, weil jeder weiß, wozu Franzie fähig ist, wenn er 100 Prozent gesund ist und durchs Spiel geht“, sagte Teamkollegin Ana Wedell am Mittwoch vor dem Start der WM in Ruhpolding. Wie schon beim ersten Rennen in diesem Jahr in Slowenien musste Preuss wegen der Folgen einer Erkältung auf das Rennen in ihrem zweiten Land verzichten. “Für mich ist es besonders schwierig, weil ich normalerweise im selben Raum wie Franzie bin”, sagte Wedell.
Für den 26-Jährigen war er zum letzten Mal hinter Polk her. Das Einzelrennen über 15 km am Donnerstag (14.10 Uhr/ARD und Eurosport) war der erste Weltcup-Lauf in der Chiemgau Arena. Sie beriet sich auch mit Mitbewohnerin Pruce, als sie nach dem Einstieg gefragt wurde. „Sie schlägt mir nicht vor, es jetzt zu tun, aber ich habe mich mit ihr in Verbindung gesetzt“, sagte Weddle, die sich entschied, mit ihrem Trainer zu beginnen.
Auch im Umgang mit Krankheiten war Preuß Weidel ein Vorbild. “Als Sportler will man immer starten und dann oft zu früh wieder starten. Franzi ist sehr vorsichtig und kennt seinen Körper in- und auswendig”, sagte Weidel. Deshalb glaubt die gebürtige Österreicherin auch beim Heim-Weltcup in Oberhof (8.-19. Februar) an eine Rückkehr ihrer Mitbewohnerinnen. „Ich denke, sie kann in Oberhof ihre beste Leistung erbringen.“
Ob die ehemalige Staffel-Weltmeisterin tatsächlich in Thüringen unterwegs ist, ist unklar. „Man muss Tag für Tag hoffen, dass es für beide besser wird“, sagte Bundestrainer Marc Kirchner über Preußen und die ebenfalls erkrankte Vanessa Hinz. „Wer noch nicht angefangen hat, ist nicht bereit für den Wettkampf“, sagte Kirchner. Laut dem 52-Jährigen war die Erkältung des Paares eine “ziemlich hartnäckige Geschichte”.