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Wasserentsorger wirbt für Abwasserwärme zum Heizen

Emschergenossenschaft
Lena Weinert (l-r), Mona Neubaur, Uli Paetzel, Jeanette Kuhn, Regina Gnirss und Olaf in der Beek stehen bei einer Diskussion zu Wärmegewinnung aus Abwasser auf dem Podium.

Der Wasserwirtschaftsverband Emschergenossenschaft will Abwasserwärme stärker zum Heizen großer Gebäude oder neuer Wohnquartiere nutzbar machen. «Im Abwasser schlummert ein gewaltiges Potential an bisher ungenutzter Energie», betonte Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft am Donnerstag bei einer Tagung zum Thema. So könnten laut Untersuchungen mit der Restenergie des Abwassers aus Haushalten und Gebäuden in Deutschland vier bis zwölf Millionen Menschen klimafreundlich heizen – je nach Studiendesign. Gerade in dicht besiedelten Räumen wie dem Ruhrgebiet könne die Technologie eine ernstzunehmende Alternative zu Gas und Öl bieten, so Paetzel.

Bei der sogenannten Aquathermie wird die Wärme des Abwassers aus Haushalten oder Gebäuden mit Hilfe eines Wärmetauschers im Kanalrohr über eine Wärmepumpe zurück in den Heizkreislauf gegeben. Auf diese Weise wird in Bochum beispielsweise der Wärmebedarf eines Hallenbades zu 65 Prozent gedeckt. In Dortmund heizt ein Altenheim seit mehreren Jahren größtenteils mit Abwasser. In Essen gibt es konkrete Überlegungen ein neu entstehendes Wohnquartier zu großen Teilen mit Abwasserwärme zu beheizen.

Wichtig sei ein kluges Zusammenspiel der beteiligten Partner aus Kommunen und Politik, Wasser- und Wohnungswirtschaft, um die Wärmewende zu gestalten, sagte Klimaministerin Mona Neubaur (Grüne) am Donnerstag auf dem Podium. Da könne auch die Aquathermie ein sinnvoller Baustein sein.

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