Was hinter dem Müller-Neuer-Kimmich-Dilemma steckt

Was steckt hinter dem Müller-Nuel-Kimmich-Dilemma?

Die Ähnlichkeiten sind frappierend. Seit Jahren erwecken die Bayern und das DFB-Team den Eindruck, sie schlitterten von einer Krise in die nächste. Wenn Sie nicht bald zugeben, dass sich grundlegende Dinge ändern müssen, wird es im Sommer eine grundlegende Wende geben.

Bayern München und der deutsche Fußball sind in einer Sackgasse angekommen. Die Situation ist so chaotisch geworden, dass die einzige realistische Lösung eine radikale Veränderung ist. Der Sommer 2024 wird letztlich darüber entscheiden, ob das Wunder eines Neuanfangs unter den aktuellen Umständen noch besteht, oder ob die verheerenden Ergebnisse der vergangenen Jahre den FC Bayern München und die deutsche Nationalmannschaft zu mutigen Veränderungen zwingen werden.

Die Ähnlichkeiten sind frappierend. Seit Jahren erwecken die Bayern und das DFB-Team den Eindruck, sie schlitterten von einer Krise in die nächste. Während Spieler einst als feste Persönlichkeiten galten und in ihren Vereinen und in der Öffentlichkeit entsprechend respektiert wurden, werden Profispieler heute wöchentlich beurteilt und oft scharf kritisiert. Das ist leider völlig richtig.

Wir hatten schon lange nicht mehr den Eindruck, dass Bayern München und die Nationalmannschaft unumstrittene Spitzenreiter sind. Das daraus resultierende Dilemma ist: Keiner kommt mehr voran! Oder wie es Lothar Matthäus lapidar über Joshua Kimmich ausdrückte: „Er versteckt sich.“

Wie würde eine solche Lösung aussehen?

Aber man kann den Spielern nicht zu viele Vorwürfe machen. Wenn Sie keine 100-prozentige Bestätigung erhalten, sind Sie auf sich allein gestellt. Tatsächlich stehen die allermeisten Profis, egal ob beim FC Bayern München oder in der Nationalmannschaft oder bei beiden, ständig in Frage. Das hat Konsequenzen.

Denn wenn Sie keinen eigenen Trainer an Ihrer Seite haben oder ständig auf dem Platz herumgeschubst werden, können Sie von Ihren Mitspielern und schon gar nicht von der Öffentlichkeit kein Vertrauen erwarten. Genau das ist das aktuelle Problem. Wenn man ehrlich ist: Thomas Tuchel und Julian Nagelsmann schienen beide Schwierigkeiten zu haben, mit dieser chaotischen Situation umzugehen. Denn wie sehen eigentlich die aktuellen Lösungen aus?

Das gesamte Dilemma – das natürlich sowohl bei Bayern München als auch bei der Nationalmannschaft individuell unterschiedliche Ausprägungen hat – lässt sich auf drei Männer zurückführen: Manuel Neuer, Joshua Kimmich und Thomas Müller. Alle drei sind auf ihre Art Weltklassespieler und es besteht kein Zweifel daran, dass sie normalerweise ihren Platz auf dem Platz verdienen. Dies war jedoch bei diesen drei Männern überhaupt nicht der Fall. Obwohl Manuel Neuer nun voraussichtlich auch in die DFB-Pokal-Mannschaft zurückkehren wird, wird es sicher kein reibungsloser Ablauf sein. Auch weil man nicht vergessen sollte, dass die Ergebnisse der Nationalmannschaft in den letzten Jahren auch mit Neuer weitgehend falsch waren.

So kann es nicht weitergehen

Bei Joshua Kimmich ist das anders. Erstens ist das Leistungsniveau des 28-Jährigen stark zurückgegangen, zweitens war seine Position auf dem Feld schon immer umstritten. Die Führungsrolle, die er bisher in Anspruch nahm und häufig ausübte, hat darunter offenbar in letzter Zeit gelitten. Tatsächlich, wie Matthäus sagte: Man wird spüren, dass Kimmich sich immer mehr versteckt.

Und dann ist da noch Thomas Müller. Im internationalen Wettbewerb von Rudy Waller führte er die Nationalmannschaft nicht nur aufgrund seiner Tore an. Er ist vorangekommen. Seitdem ist er erneut einer der Hoffnungsträger des Deutschen Fußball-Bundes für die Europameisterschaft im nächsten Jahr. Doch beim FC Bayern reicht es mittlerweile nur noch für Kurzeinsätze oder Spiele mit geringem Wert. Besonders tragisch war seine späte Auswechslung am Samstag gegen Eintracht Frankfurt. Natürlich fällt es Julian Nagelsmann schwer, sich auf jemanden zu verlassen, der in der Frühjahrs-Länderspielpause bei seinem eigenen Verein nur gelegentlich zum Einsatz kam und offensichtlich nicht mehr das Vertrauen des (Vereins-)Trainers genießt.

Diese drei Fälle verdeutlichen eines sehr deutlich: So wie bisher kann es einfach nicht weitergehen. Aber die Frage ist: Was tun? Leider gibt es keine schonende Lösung mehr – nur noch eine mit sehr großem Besteck. Allerdings sieht es derzeit so aus, dass die Situation weitgehend auch im Sommer anhalten wird. Doch spätestens dann könnte ein grundlegender Wendepunkt unausweichlich sein. Es mehren sich die Anzeichen, dass Bayern diese dramatische Situation erkennt und akzeptiert. Bleibt nur noch die Frage, ob Julian Nagelsmann versteht, dass sich dringend und umfassend etwas ändern muss, bevor der Sommer so oder so kommt.