Wie ist das passiert?
Was Sie über den flüchtigen Mörder wissen müssen
Das scheint tatsächlich unklar. „Unser aktueller Fokus liegt offensichtlich auf der Festnahme der Flüchtigen“, sagte der Pforzheimer Staatsanwalt Henrik Blaßies. „Auch hierauf konzentrieren wir unsere Kräfte.“ „Wir werden die konkreten Umstände der Flucht später untersuchen.“
Es ist unklar, ob der Mann mit Hilfe entkam. Sicher ist lediglich, dass er am Montag im Germersheimer Steinbruchseegebiet – etwa 30 Kilometer von Bruchsal entfernt – eintraf und unter Aufsicht zweier Gefängniswärter seine Frau und seine Kinder treffen sollte.
Obwohl er ein elektronisches Fußkettchen trug, floh er in den Wald. Dies wurde später in der Stadt Germersheim entdeckt.
Gibt es Informationen zum Aufenthaltsort des Mannes?
Zumindest nicht offiziell. Etwa 50 Hinweisen werde nachgegangen, darunter Aussagen von Zeugen, die sagen, sie hätten den entkommenen Mörder gesehen, so ein Sprecher der Landeskriminalpolizei.
Polizei Pforzheim und Staatsanwaltschaft erklärten zudem, dass die Ermittlungen in allen Punkten, teilweise auch im Verborgenen, laufen. Nach Angaben des LKA beschränken sich die Ermittlungen nicht auf Deutschland, der Mann wird europaweit gesucht. Aber bisher kein Erfolg. Deutsche Kasachen werden vermisst.
Warum ist dieser Mann im Gefängnis?
Der 43-jährige Mann wurde 2012 von einem Karlsruher Gericht wegen Mordes im Landgericht zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht hörte, dass der damals 32-jährige Mann das Opfer am 7. Januar 2011 von Pforzheim nach Gotha gelockt, gefesselt und geschlagen hatte. Anschließend fuhren er und eine Mitangeklagte, eine damals 30-jährige Frau, mit dem verletzten Mann in die Südpfalz. Dort erwürgte er das Opfer.
Es ist nicht das erste Mal, dass er wegen eines Gewaltverbrechens ins Gefängnis kommt, wie Bild erstmals berichtete: Der Mann sitzt bereits wegen Totschlags hinter Gittern. Das Bezirksgericht Guerra verurteilte ihn 2003 zu acht Jahren Gefängnis und nach fünf Jahren zu einer Bewährungsstrafe.
Wird er bald freigelassen?
Nicht unbedingt. Eine lebenslange Haftstrafe kann frühestens nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden. Das heißt aber nicht, dass der Mann in den nächsten Jahren tatsächlich freigelassen wird.
Das zuständige Gericht hat die sogenannte Mindeststrafe seiner aktuellen Strafe nicht festgelegt.
Was würde ein verurteilter Mörder in Quarry Lake tun?
Die Staatsanwälte betonten, dass dies keineswegs ein seltener Fall sei. JVA-Direktor Thomas Weber sagte, die Fahrt zum Quarry Lake sei eine „offene Vollzugsmaßnahme im Sinne der Strafvollzugsordnung Baden-Württemberg“.
Quelle: www.bild.de