Nun sind die Energiepreise in Deutschland stark gestiegen, was sich negativ auf den Strommarkt ausgewirkt hat. Einige Anbieter sind beispielsweise aus dem Geschäft ausgestiegen, und irgendwo wurden die Tarife erhöht.
Was sollten Stromverbraucher in Deutschland wissen? Wir werden die Fragen und Antworten darauf im Artikel besprechen.
Warum steigen die Energiepreise?
Der Anstieg der Energiepreise ist in erster Linie auf den globalen wirtschaftlichen Aufschwung zurückzuführen, der auch die Nachfrage nach Energie erhöht. Da der Energieverbrauch mit Beginn der Corona-Pandemie gesunken ist, sind die Veränderungen umso bedeutsamer.
Zudem wurde Ende 2021 der CO2-Zuschlag für Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel erhöht. Gleichzeitig profitiert der Strompreis von Steuersenkungen im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).
Warum stellen Energieversorger die Belieferung ihrer Kunden ein?
Die Billiganbieter konnten zuvor mit dem Preisschub nicht mehr mithalten. Dadurch ist das Geschäft mit kurzfristigem Strombezug nicht mehr rentabel. Deshalb gingen einige Anbieter pleite, andere feuerten einfach ihre Kunden.
So stellten im Jahr 2021 fast 40 Stromnetzbetreiber die Lieferungen ein, das sind fast doppelt so viele wie zuvor. Darunter auch der „Energiediscounter“ Stromio. So berichtet die Bundesnetzagentur.
Billiganbieter: Wo liegt das Problem?
Der kurzfristige Börsenpreis für Strom und Erdgas ist seit langem weitgehend günstig. Darauf setzten „Billiganbieter“, die in kurzer Zeit Energie kauften und mit relativ günstigen Preisen Kunden anlockten.
Inzwischen haben große Lieferanten langfristige Verträge mit höheren Kosten abgeschlossen. Und dafür sind sie auch kritisiert worden. Sie argumentierten: Was passiert, wenn der Preis steigt? Die Versorger wollten sich gegen mehrjährige Laufzeitschwankungen absichern. Aber jetzt zahlt es sich aus.
Woher bekommen die Verbraucher jetzt Strom?
In der Folge waren Hunderttausende Haushalte in Deutschland betroffen: Ihr Anbieter stellte den Dienst ein. Der Standardlieferant in der Region übernimmt dann automatisch die Ersatzversorgung. Normalerweise sind dies Dienstprogramme. Der Übergang erfolgt ohne Überschneidungen. Was sollte der Kunde dafür tun? Er muss den Zählerstand erfassen und dem zuständigen Netzbetreiber mitteilen.
Wie viel kostet eine Grundversorgung?
Die Kosten für Dienstleistungen schwanken und sind überall unterschiedlich: Der
- Kölner Versorger RheinEnergie hat den Stromgrundtarif zum 1. Januar auf 72,80 Cent pro Kilowattstunde angehoben und ab dem 14. Januar auf 54,09 Cent gesenkt;
- alternativ kostet die Einspeisevergütung für Strom 45,74 Cent für zwölf Monate, inklusive eines Grundpreises von rund 250 Euro pro Jahr;
- Entega in Darmstadt verlangt 67,38 Cent für Neukunden und 31 bis 32 Cent für Bestandskunden.
Warum bieten Basisanbieter für Neukunden einen höheren Tarif an?
Große Versorger brauchen mehr Erdgas oder Strom für Neukunden. Unternehmen rechnen sich mit einer bestimmten Kundenzahl und einem wetterabhängigen Verbrauch. Wegen unerwarteter Neukunden benötigen sie jetzt mehr Energie. Außerdem müssen sie mehr kaufen und haben höhere Kosten. Sie geben dies mit höheren Raten an neue Kunden weiter, um bestehende Kunden zu schützen.
Sind höhere Preise für Neukunden illegal?
Die Gerichte sollten also künftig auf höhere Preise für Neukunden reagieren. Zudem ergreifen Verbraucherschützer Maßnahmen gegen bestimmte Tarife, die Versorger halten sich aber an sie. Das Beratungszentrum NRW verlangt von der RheinEnergie eine Lieferunterbrechung, die der Lieferant ablehnt.
Wie kommen Verbraucher zu einem günstigeren Tarif?
Um einen günstigeren Tarif zu erhalten, sollten Kunden mit ihrem Dienstanbieter sprechen und versuchen, sich vom Standarddienstplan abzumelden. Das bereitet doch Probleme derzeit .
Die RheinEnergie bietet wiederum Zusatztarife mit Preisgarantie für ein oder zwei Jahre an.
Wie reagiert die Bundesregierung?
Die Regierung greift die hohen Energiepreise an und prüft neue Regeln.
Darüber hinaus erwägt Wirtschaftsminister Robert Habek die Möglichkeit einer genaueren Regelung der Dauereinlagen. Es kann nicht sein, dass Verbraucher, die 50 oder 100 Euro sparen wollen, „übers Ohr gehauen“ werden.