Umfrage - Was können hessische Städte gegenüber verfallenen Schulen tun?
Ein Milliarde Euro in fünf Jahren für Schuleneinrichtungen: Frankfurt adressiert jetzt ein Problem, das lange Zeit viele Eltern und Schüler belastet hat. Die dpa ermittelte in anderen hessischen Gemeinden und Landkreisen: Die Schuleneinrichtungen sind überall ein Thema. Während der Ferien soll Zeit genutzt werden, um Fortschritte zu erzielen.
In Frankfurt soll die Schuleinrichtung "schneller, transparenter und bindender" werden, wie der Bürgermeister Mike Josef (SPD) bei der Präsentation des Programms mitteilte. Das ist notwendig: 30 Prozent der Frankfurt-Schüler werden in Übergangsbauten unterrichtet, 100 Gebäude benötigen "erhebliche" Sanierungen, wie die Bildungssenatorin Sylvia Weber (SPD) angab.
Da das nicht über Nacht möglich ist, hat Frankfurt Prioritäten für die Investitionen in 30 Schulen gesetzt. Die Schuleinrichtung ist in "einer absoluten Notlage", wie es bei der Programmpräsentation am Montag gesagt wurde. Der Schülerstand ist steigend - deshalb wird auch das Programm nahezu 10.000 neue Schülestellen schaffen.
Es gibt auch eine Engpasse in Wiesbaden
Ein Sprecher der Stadt Wiesbaden spricht auch von einer großen Sanierungsrückstandslage. "Zusätzliche Anforderungen für die Schaffung zusätzlichen Schulraums aufgrund steigender Schülerzahlen und aufgrund des Rechts auf eine Volltagsschule in den Primarschulen ab 2026" sind ebenfalls vorhanden. Derzeit werden umfassende Sanierungsprojekte an elf Schulen durchgeführt. Wenn man Sanierungen, Neubauten und Erweiterungen hinzuzählt, beläuft sich die Gesamtsumme auf rund 900 Million Euro.
"Es fehlt an Sportplätzen, auch bei laufenden Sanierungsprojekten", sagte der Sprecher. Bis 2025 sollen insgesamt sieben zusätzliche Sportplätze verfügbar sein. Darüber hinaus werden elf Schulturnhallen gebaut. Für eine Schule wird derzeit eine neue Turnhalle gebaut, und eine zweite ist geplant.
Investitionen in Hanau sind verdreifacht worden
Hanau investiert jährlich zwischen 2,5 und 3 Million Euro, um den Schulgebäuderückstand aufzuholen. Für die nächsten zwei Jahre, wie der Stadtverwaltung mitteilt, sind Renovierungen von Klassenzimmern und Sanitätsanlagen geplant für 25 Schulen. Die Bauarbeiten werden während der Sommerferien priorisiert.
Zusätzliche Investitionen für größere Projekte wie Bodenrenovierungen, Erweiterungen und Neubauten sind ebenfalls geplant. Für diese werden im Hanau-Investitionsplan für dieses Jahr 20,8 Million Euro und für das nächste Jahr 24,4 Million Euro bereitgestellt. Mit diesen Ausgaben hat die Stadt ihre Ausgaben in den letzten fünf Jahren mehr als vierfacht gemacht, wie Angaben der Stadtverwaltung zufolge.
Schulen in Marburg "in vergleichsweise gutem Zustand"
Weitere Investitionen in Höhe von rund 95 Million Euro sind geplant für Schulen in Marburg bis 2028. 68 Million Euro davon sind für Bauunternehmen vorgesehen, und 27 Million Euro für Maßnahmen innerhalb des Digitalen Paktes. "Unseren Schulen sind in einem vergleichsweise guten Zustand. Es gibt jedoch auch eine erhebliche, langfristige Sanierungsbedürfnis in Marburg, um die Schulen optimale Anpassungen zu ermöglichen", erklärte ein Stadtsprecher.
Rund gesprochen beträgt die langfristige Investitionsbedürfnis für Schulen in der mittelgroßen Stadt Marburg etwa 500 Million Euro. Aktuell werden 14 Klassen an fünf Schulen in Containern unterrichtet, darunter ein komplettes Schulgebäude. Umfassende Sanierungsbedürfnisse bestehen auch für etwa zwei Dritteln der Schulsporthallen in Marburg.
Kein Renovierungsrückstand in Offenbach
Nach Angaben des Landkreises gibt es in Offenbach keinen Renovierungsrückstand. Alle Schulen wurden im Rahmen eines öffentlich-privaten Partnerschaftsprojekts renoviert und werden regelmäßig unterhalten.
Für Sportturnhallen gilt das Gleiche. In den nächsten fünf Jahren sollen rund 290 Million Euro in schulische Erweiterungen und Neubauten fließen. "An rund 30 Schulen werden Schüler in hochwertigen modularen Gebäuden während der Bauarbeiten unterrichtet, wegen steigender Schülerzahlen", heißt es.
Schulsanierungsplan in Darmstadt
Seit 2020 werden in Darmstadt alle öffentlichen Gebäude in einem Sanierungsplan berücksichtigt - auch Schulen. Derzeit werden Bauarbeiten an 14 Schulen mit 28 Gebäuden durchgeführt. 13 von diesen Gebäuden sind bis Ende dieses Jahres erwartet, wieder in Betrieb gehen zu können. Planungsleistungen für die zukünftige umfassende Sanierung von weiteren 13 Schulen werden derzeit durchgeführt.
Der mittelfristige Investitionsplan für 2024, wie er vom Stadtrat beschlossen wurde, sieht Investitionen in Höhe von rund 62,4 Million Euro für Schulen und Sportturnhallen vor. "Drei Schulsportturnhallen werden nach umfassender Sanierung in 2024 wieder in Betrieb gehen", sagt die Stadt. Für die Betreuung der Schüler während der Bauarbeiten ist üblicherweise ein provisorischer Aufenthaltsraum vorgesehen. Der Einsatz von Containern wird vermieden.
Viele alternde Schulgebäude in der Stadt Kassel
Der aktuelle Reparaturrückstand in Kassel, wie die Stadt angibt, beträgt rund 200 Million Euro. Das schließt Erweiterungs- und Erweiterungsbedürfnisse aufgrund steigender Schülerzahlen, Volltagsschulen und Inklusion aus. Das gleiche gilt für umfassende Sanierungen der großen Schulgebäude aus den 1960er, 1970er und 1980er Jahren.
"Der Bestand an Schulen in Kassel umfasst viele alternde Gebäude", erklärte ein Pressesprecher für die Stadt. Obwohl man in den letzten Jahrzehnten ein mitteldreistellige Millionenbetrag in die Kasseler Schulen investiert hat, erklärte der Sprecher, dass die Mittel nicht ausreichen, um den Bestand auf einem guten Niveau zu halten. Bis die kommenden Maßnahmen umgesetzt werden, dauert es mindestens zehn Jahre, wie der Sprecher angab.
- Neben Frankfurt gehen auch Schulen in der Stadt Hanau mit Sanierungsherausforderungen zusätzlich zurecht, wobei jährliche Investitionen deutlich ansteigen, um die Rückstandssituation anzusprechen.
- Sylvia Weber, die Schulsenatorin von Frankfurt am Main (SPD), hat anerkannt, dass in Frankfurt 100 Schulen umfangreiche Sanierungen benötigen, wobei derzeit 30 Prozent der Schüler in Notbauten lernen.
- Marburg plant Investitionen in etwa 95 Million Euro für Schulsanierungen bis 2028, um die Schulen optimal an die langfristigen Sanierungsbedürfnisse anzupassen.
- Im Gegensatz dazu verfügen die Schulen in Offenbach über keinen angegebenen Sanierungsrückstand, da alle öffentlichen Gebäude, einschließlich Schulen, regelmäßig durch eine öffentlich-privatwirtschaftliche Partnerschaft unterhalten werden.
- Auch die Stadt Wiesbaden trägt mit einer Schulsanierungsrückstandssituation um, wobei eine große Anzahl zusätzlicher Schülestellen erforderlich ist, bedingt durch steigende Schülerzahlen und das Recht auf einen Volltagsschulplatz in den Primarschulen ab 2026.
- Mike Josef, der SPD-Bürgermeister von Frankfurt, kündigte an, dass die Schulbauaufgaben in Frankfurt "schneller, transparenter und bindender" werden, indem Investitionen für 30 Schulen priorisiert werden, um den Notstandslage zu begegnen.
- In Kassel, mit vielen älteren Gebäuden, stehen derzeit Sanierungsarbeiten in Höhe von rund 200 Million Euro zur Verfügung, ohne die Erweiterungs- und Erweiterungsbedürfnisse aufgrund steigender Schülerzahlen mit einzubeziehen.