Auch am Dienstag könnten wieder viele Postkunden im Südwesten vergebens auf Briefe und Pakete warten. Die Gewerkschaft Verdi setzte ihren Warnstreik fort und weitete die Arbeitsniederlegungen nach eigenen Angaben im Vergleich zum Montag aus. Der Schwerpunkt in Baden-Württemberg liege in der Zustellung, teilte die Gewerkschaft mit. Am Montag hatten sich laut Verdi 1500 Beschäftigte an den Warnstreiks beteiligt. Die Post sprach von rund 1000 Beschäftigten.
Für eine Kundgebung am Dienstag in Stuttgart erwartete die Gewerkschaft über 2500 Streikende. «Wir streiken jetzt, damit es am 9. Februar ein Ergebnis gibt, das die massive finanzielle Belastung der Beschäftigten durch die Inflation ausgleicht und das die Milliardengewinne der Deutschen Post AG berücksichtigt», sagte Verdi-Funktionär Andreas Henze. Bereits in den vergangenen Wochen hätten sich insgesamt rund 11.000 Beschäftigte im Land an Arbeitsniederlegungen beteiligt.
Die Gewerkschaft verlangt 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Das Unternehmen lehnt das ab und argumentiert, dass Lohnsteigerungen nicht durch Preiserhöhungen weitergegeben werden könnten, weil der deutsche Markt reguliert sei. Die Verhandlungen gehen am 8. und 9. Februar weiter. Die Post hat bereits ein Angebot angekündigt.