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Warme Winter belasten die alpine Tierwelt

Tierwelt in den Alpen
Murmeltiere sind im Nationalpark Hohe Tauern zu sehen.

Warmes Wetter ohne Schnee in großen Höhen bereitet der alpinen Tierwelt Probleme. Tiere brechen den Winterschlaf vorzeitig ab oder finden keinen Unterschlupf. Umweltschützer warnen erneut vor den Auswirkungen des Klimawandels auf Flora und Fauna.

Zum Beispiel verbringen Dickbeinhühner den Winter in Schneehöhlen, hauptsächlich um Wetter und Feinden zu widerstehen. Doch nun sind diese Tiere schutzlos der Witterung ausgesetzt, ohne Schnee, in dem sie sich verstecken können – und Füchse oder Greifvögel nehmen es leicht. Vor allem mit weißem Fell oder Federn getarnte Tiere wie Auerhahn, Schneehase oder Marder sind nun ihren Feinden ausgeliefert: Auf grünem Gras sind sie schon von Weitem zu sehen. Die Erwärmung wird auch Murmeltiere, Antilopen und Steinböcke treffen.

Die Tiere haben zwei Möglichkeiten, sagt Klaus Hackländer, Wildbiologe und Vorstandsmitglied der Deutschen Wildtierstiftung. „Entweder lernt das Tier das neue Verhalten aus Erfahrung – oder die Erbinformation der gesamten Population ändert sich.“ Letzteres ist ein langsamer Prozess, bei dem sich von Generation zu Generation Gene für eine bessere Fitness aufbauen. In kleinen Populationen mit wenigen Nachkommen kann dies nicht schnell genug sein. Bei Alpenschneehühnern ist unklar, ob sie sich noch an den Klimawandel anpassen können.

“Die Kombination aus mildem Wetter seit Weihnachten und Rekordtemperaturen an Silvester lässt die Natur vorzeitig aus dem Winterschlaf erwachen”, sagte Angelika Nelson von LBV, The Nature Conservancy. „Die wissenschaftliche Forschung des letzten Jahrzehnts hat deutlich gezeigt, dass der Klimawandel enorme Auswirkungen und Veränderungen auf die Tier- und Pflanzenwelt hat. Die Anstrengungen zum Klimaschutz müssen dringend verstärkt werden.

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