Für einige Münchner Wählerinnen und Wähler war der Weg zum Wahllokal mit einem besonderen Hindernis verbunden: Dem München Marathon. Parallel zur Landtags- und Bezirkswahl starteten am Sonntagmorgen Tausende Sportler. Entlang der 42,195 Kilometer langen Strecke wurden bis in den Nachmittag hinein viele Straßen gesperrt. Bis zum Mittag verlief jedoch alles friedlich. «Da gibt es überhaupt keine Probleme», kommentierte ein Polizeisprecher das Zusammentreffen der beiden Großereignisse.
Das lag wohl auch an der Planung: Die Streckenführung sei bei der Einteilung der Stimmbezirksgrenzen wo immer möglich berücksichtigt worden, hieß es aus dem Kreisverwaltungsreferat (KVR). Es müsse aber nur weniger als ein Prozent der Stimmberechtigten die Laufstrecke überqueren, um zu ihrem jeweiligen Wahllokal zu kommen. Für die Betroffenen wurden eigens acht Querungsmöglichkeiten eingerichtet. Etwa die Hälfte der Betroffenen hatte laut KVR aber ohnehin bereits Briefwahl beantragt.
Beim München Marathon traten heuer mehr als 20.000 Läuferinnen und Läufer bei einem der sechs Wettbewerbe an – vom Trachtenlauf über den Mini-Marathon und den 10-Kilometer-Lauf bis zur Marathonstrecke. Die Veranstaltung findet traditionell am zweiten Oktobersonntag statt, weshalb sich das KVR gelassen zeigte: «Auch bei der Wahl 2018 fiel der München Marathon auf denselben Tag. Es kam zu keinen nennenswerten Störungen im Ablauf der Wahl.»
Sportlich gab es allerdings Tücken. So verpasste die Spitzengruppe der Männer bei Kilometer zehn eine Wende und musste nach etwa 100 Metern umdrehen. Die Frauen bogen an fast derselben Stelle zu früh ab und machten gut 600 Meter weniger Strecke, als für den Marathon nötig. Die Läuferinnen machten das Missgeschick aber gut und drehten vor dem Zieleinlauf im Olympiastadion zwei Extra-Runden.