Nach Angaben der Gewerkschaft IGBCE haben etwa 2.500 Arbeiter des Energieunternehmens Leag in einem zweiten Warnstreik ihre Arbeit niedergelegt. Mit dem achtstündigen Streik am Mittwoch hoffen die Gewerkschaften, vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen an diesem Freitag Fortschritte bei den festgefahrenen Gesprächen mit den Arbeitgebern zu erzielen. Laut IGBCE hat die hochprofitable Liga bisher kein vernünftiges Angebot für eine dauerhafte Erhöhung der Mitarbeitergehälter gemacht.
Mit Fahnen, Transparenten und Trillerpfeifen marschierten Streikende vom Tagebau Leag – Kraftwerk und Verwaltungsgelände in das Gewerbegebiet „Schwarze Pumpe“ an der brandenburgisch-sächsischen Grenze. Die Demonstration startete am Kraftwerk und veranstaltete eine Kundgebung am Haupteingang des Industrieparks. IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden nannte die Teilnehmerzahl „ein beeindruckendes Zeichen des Engagements und der Solidarität“. Am ersten Warnstreik am 1. September beteiligten sich rund 2.000 Mitarbeiter.
Gewerkschaftsverhandlungsführer erwarten, dass sich Arbeitgeber an IGBCE wenden. „Der Arbeitgeber ist einfach nicht auf unsere einfache Bitte eingegangen, endlich ein Angebot vorzulegen, mit dem wir vernünftig verhandeln können.“ Nieden kritisierte dies als respektloses Verhalten.
Die dritte Verhandlungsrunde soll am Freitag (22. September) stattfinden. IGBCE verhandelt im Namen von insgesamt 7.200 Mitarbeitern des Energieunternehmens. Die Gewerkschaft fordert eine dauerhafte Lohnerhöhung um 12 Prozent, mindestens aber eine Lohnerhöhung um 400 Euro. Die Vergütung für Praktikanten sollte überproportional erhöht werden. Der IGBCE-Anforderungszeitraum beträgt 12 Monate.
In der zweiten Tarifrunde bot die Leag zusätzlich zum angekündigten Tarifbonus eine Einmalzahlung von 8.500 Euro als Ausgleich für die Inflation in Höhe von 1.500 Euro an. Aus Sicht der IGBCE ist dies nicht ausreichend.