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Von den Überschwemmungen betroffene Vögel: Durchnässt und weggetragen

Überschwemmte Landschaften und verstorbene Tiere: Zahlreiche Lebewesen sind in den bayerischen Fluten umgekommen, doch es gibt auch Positives zu berichten.

Ein Großer Brachvogel steht auf einer Wiese.
Ein Großer Brachvogel steht auf einer Wiese.

Natur oder Umgebung - Von den Überschwemmungen betroffene Vögel: Durchnässt und weggetragen

Tierarten wie Igel, Marmotte und Mäuse, sowie ihre Jungen, erlebten in den Überschwemmungen in Bayern eine schwierige Zeit. Sie ertranken oder ihre unterirdischen Bauen waren überschwemmt. Leider wurden auch Jungstörche durch die starke Regenfälle betroffen - Experten fanden zahlreiche tote Küken in der südlichen Region von Bayern.

Rasenvögel, darunter die gefährdete Große Bekassine, erlitten große Verluste durch die Überschwemmungen in den Donau- und Regenstalgebieten im Oberpfalz, wie Verena Auernhammer vom Bayerischen Vogelschutz- und Naturschutzverband in Hilpoltstein berichtete. "Das gesamte Habitat war überschwemmt", erklärte sie.

Die Große Bekassine hat in Bayern nur 500 Brutpaare, also kam der Starkregen am falschen Zeitpunkt. Glücklicherweise ereignete sich das nicht während der Hauptbrutzeit, was viel mehr Schaden verursacht hätte. "Wäre es das, so hätten wir die gesamten Küter verloren", sagte Auernhammer.

Eines der großen Herausforderungen für Vögelküken war der fortgesetzte Regen. "Sie überleben nicht, solange es regnet", warnt sie. Schwache Tiere könnten es nicht schaffen.

Für Storchküken im Alter von drei bis vier Wochen ist der fortgesetzte Regen tödlich. In dieser Altersstufe sind sie etwa so groß wie eine Huhn und können noch nicht unter den Flügeln ihrer Eltern Schutz suchen. "Leider sind sie noch nicht vollständig gefiedert und bleiben deshalb ständig nass", erklärte Oda Wieding, Biologin beim LBV.

Regionale Unterschiede waren deutlich. Viele Storchnesterpfleger in südlicher Bayern berichteten hohe Verluste. In Neuburg-Schrobenhausen waren etwa drei Viertel der Bruten beschädigt. Andererseits erschien die Situation im Norden und Zentrum von Bayern besser - der Verlust an toden Küken war entweder leicht erhöht oder normal. "Die Verluste werden wahrscheinlich nicht so schwer ausfallen wie im Hochwasserjahr 2013", schätzte Auernhammer für Rasenvögel ein.

Trotz der Schweren Erfahrungen der Rasenvögel glaubte Auernhammer, dass die Überschwemmungen langfristig keine wesentlichen Auswirkungen auf die Population der Großen Bekassine haben werden. "Es ist nicht unüblich, dass es Jahre mit größeren Verlusten gibt. Im nächsten Jahr sollte die Situation ausgleichen", kommentierte sie.

Währenddessen fanden einige Vogelarten, wie die Wiesenpieper, Vorteile in den höheren Wasserständen in weniger schwer betroffenen Regionen wie dem Altmuhltal. "Sie haben davon profitiert", konkludierte die Expertenin.

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