Von Ärzten entdeckte Insekten im menschlichen Darm
Ärzte entdeckten bei einer Untersuchung eine intakte Fliegenleiche im Darm eines Mannes. Sie machten den seltenen Fund öffentlich, fanden aber keine Erklärung dafür, wie das Tier dorthin gelangte. Aber auch Kollegen können auf solche Erkenntnisse verweisen.
Ärzte in Missouri berichteten im American Journal of Gastroenterology über einen seltenen unerwarteten Befund während einer Darmspiegelung. Das dort gepostete Bild zeigt den kompletten Körper einer Stubenfliege. Es ist unklar, wie das erwachsene Tier unversehrt dorthin gelangte. Obwohl die Entdeckung äußerst selten ist, ist sie nicht die einzige ihrer Art; in früheren Studien dieser Art wurden neben Stubenfliegenkadavern auch Kakerlaken, Marienkäfer, Ameisen und Motten im menschlichen Darm gefunden. Die britische „Daily Mail“ schrieb. Das Besondere daran: Es gibt Beweise.
Bei einer Koloskopie wird eine rektale Untersuchung des Dickdarms und des Mastdarms mit einem röhrenförmigen Instrument namens Koloskop durchgeführt. Aus diesem Grund wird eine Darmspiegelung auch Darmspiegelung genannt. Das Gerät verfügt über eine oder mehrere Lichtquellen und eine kleine, aber leistungsstarke Kamera am Ende. Während der Untersuchung wertet der Arzt die Bilder aus, während sie an einen Monitor übertragen werden. Diese Tests werden präventiv, zur Diagnose oder nach der Entstehung von Darmkrebs durchgeführt.
Wie sind die Fliegen dorthin gekommen?
Aber zurück zum vorliegenden vollständigen Beispiel einer Stubenfliege. Nach der Operation wurde der Patient über den überraschenden Befund informiert und befragt. Matthew Bechtold, ein für Gastroenterologie zuständiger Arzt an der University of Missouri, sagte, weder die Ärzte noch der Patient hätten eine vernünftige Erklärung dafür, wie das Tier den sogenannten Querkolon, den oberen Teil des Dickdarms der Person, erreicht habe. Zitiert von der britischen Online-Zeitung The Independent. Der 63-jährige Patient berichtete, dass er vor der Operation nur klare Flüssigkeiten getrunken und zwei Tage zuvor Pizza und Salat gegessen habe. Allerdings konnte er sich an keine Fliegen während des Essens erinnern.
Ärzte halten es für unwahrscheinlich, dass die Fliege durch den Mund in den Dickdarm des Mannes gelangt ist. In diesem Fall würde man meinen, dass obere Verdauungsenzyme und Magensäure die Fliege zersetzen würden. „Die Fliege war jedoch intakt, was diese Hypothese unwahrscheinlich macht“, sagte Bechhold. Auch die Vermutung, dass Fliegen über das Rektum in den Darm des Patienten gelangten, erscheint unglaubwürdig.
Wahrscheinlicher ist, dass das Obst oder Gemüse, das der Mann verzehrte, Fliegeneier oder Fliegenlarven enthielt, die die Wirkung der Magensäure überlebten und in den Darm gelangten. Dort können sich die Fliegen zu erwachsenen Tieren entwickeln. Obwohl sie selten vorkommt, wird die Krankheit in der medizinischen Fachsprache auch als „intestinale Myiasis“ bezeichnet.
Das Tier wurde offenbar im Ganzen verschluckt
Auch andere Ärzte waren überrascht von der Vielfalt der Insekten, die sie bei Koloskopien sahen, berichtete die Daily Mail. Beispielsweise wurde 2010 eine Kakerlake im Darm einer 51-jährigen Frau gefunden. Als der behandelnde Arzt jedoch versuchte, das Tier zu entfernen, brach es zusammen. Ein Marienkäfer wurde im Darm eines 59-jährigen Mannes in Kolumbien gefunden, und eine Ameise wurde bei einem Mann in Portland gefunden, was die behandelnden Ärzte ratlos zurückließ.
Eine Entdeckung im Jahr 2013 war offenbar ebenso überraschend: Im Dickdarm eines 55-jährigen Mannes in Tampa, Florida, wurde erstmals eine tote Motte gefunden. Auf Koloskopiebildern erscheint das Tier weiß. Magensäure hat den Flügeln des sechs Millimeter langen Tieres die Farbe entzogen.
Im Gegensatz zu den Fliegen, die im Dünndarm des Missouri-Mannes gefunden wurden, gehen Experten davon aus, dass alle anderen gefundenen Insekten von den Betroffenen versehentlich mit der Nahrung aufgenommen wurden. Ärzte sagten: „Obwohl diese Art des Schluckens kaum Auswirkungen auf die betroffene Person hat, kommt sie recht selten vor und kann für Endoskopiker beängstigend sein.“
Quelle: www.ntv.de