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Vietto eröffnet mit Aida die Premierensaison der Nationaloper.

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Ein Mikrofon steht auf der Bühne.

Der umstrittene spanische Regisseur Calixto Bieto eröffnet Berlin mit seiner Version von Giuseppe Verdis Oper Aida. Die Eröffnung der Premierensaison von Unter den Linden an der Staatsoper. Der 59-jährige Regisseur, ein gefragter Regisseur auf den großen Bühnen Europas, wurde bei seiner Premiere am Dienstagabend in der ausverkauften Staatsoper vom Publikum mit Applaus und vielen Buhrufen bedacht.

Der Solist, der Chor und das Nationalorchester unter der Leitung des italienischen Dirigenten Nicola Luisotti ernteten Applaus, auch für die Hauptrolle von Marina Rebeka applaudierten sie. Yusif Eyvazovs Ehemann, Yusif Eyvazov, könnte auch politisch motivierte Ausbuhungen von Radames begangen haben. Yusif Aivazov ist der Ehemann der russisch-österreichischen Starsopranistin Anna Netrebko, die seit dem Krieg in der Ukraine für Kontroversen sorgt. Aufgrund seiner schauspielerischen Fähigkeiten wird er oft als „skandalöser Regisseur“ bezeichnet. Wenn er das Gefühl hat, dass es Sinn macht und notwendig ist, wird es auf der Bühne viel Blut, Gewalt oder Sex geben. Je übertriebener es ist, desto mehr wird es als provokativ empfunden. Doch das tägliche Leben außerhalb der Mauern des Opernhauses reichte nicht aus, um auf der Bühne für einen Skandal zu sorgen.

Sein Freischütz für die Berliner Oper Comique 2012 ist nur für Kinder ab 16 Jahren geeignet; der Protagonist rennt von der Bühne und landet nackt. Ab 2020 gelten die gleichen Einschränkungen für Beatos Berlin Corona „Lohengrin“, Wagners ohnehin schon voller Gewalt. Die Aida der Staatsoper wird bereits im 14. Jahr empfohlen.

Vietto zeigt in Stoffen über Liebe, Eifersucht, Verrat und dumpfen Nationalstolz immer wieder Bezüge zu historischen Originalen in der Realität. Variable Raumkonzepte. Für ihn waren ägyptische Sklaven auch Kinderarbeiter, die den Elektroschrott der Wohlstandsgesellschaft sortierten. Die Videosequenz vergleicht koloniale Raubjagdsafaris mit den havarierten Containerfrachtern des modernen Kapitalismus.

Das passt auch zu Verdis Vorlage. Den Komponisten reizte vor allem das Geld für ein ägyptisches Opernprojekt, das ihm missfiel, und die Drohung, dass sein musikalischer Erzfeind Richard Wagner den Auftrag erhalten könnte.

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