Sachsen hat vier identitätsstiftende Objekte aus dem Museum für Völkerkunde Dresden an die Gemeinschaft der Kaurna in Südaustralien zurückgegeben. Die Stücke wurden nach Angaben der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) am Mittwoch bei einer Zeremonie in Sydney übergeben. Dabei handele es sich um einen Speer, einen Grabstock, eine Keule und ein Netz, die evangelische Missionare zwischen 1838 und 1939 im Auftrag der Missionsgesellschaft Dresden in der Region um Adelaide gesammelt hätten. Sie erforschten neben ihrer Arbeit während der ersten kolonialen Besiedlung des Gebiets die Sprache der Kaurna und trugen mit der Veröffentlichung von Wortlisten zu deren Dokumentation bei.
Laut Mitteilung wurden die Stücke 1840 ans Historische Museum Dresden weitergegeben, das sie 1877 dem Königlichen Anthropologisch-Ethnographischen Museum schenkte. Das heutige Museum für Völkerkunde gehört zu Sachsens Staatlichen Ethnographischen Sammlungen, einem Teil der SKD, die schon lange mit Vertretern der Kaurna zusammenarbeiten. Ihrer Rückgabeforderung 2019 gingen intensive Herkunftsrecherchen voraus, in deren Ergebnis sie als wichtige historische Zeugnisse der materiellen Kultur der Kaurna identifiziert wurden. Die Rückgabe sei ein «Zeichen für kulturelle Vielfalt und die Wahrung indigener Rechte zur kulturellen Selbstbestimmung und Entwicklung», so die SKD.