Drei von fünf vollbeschäftigten Frauen in Brandenburg droht eine Rente von weniger als 1200 Euro. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage aus der Linke-Bundestagsfraktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Für Brandenburgs Linke-Chefin Katharina Slanina ist damit eine weitere Zunahme der Altersarmut vorprogrammiert.
Den Angaben der Bundesagentur für Arbeit zufolge waren Ende des vergangenen Jahres 183.369 Frauen sozialversicherungspflichtig vollbeschäftigt. 110.846 von ihnen erhalten nach 40 Arbeitsjahren nur eine Nettorente von weniger als 1200 Euro.
Um eine solche Rente zu erhalten, ist derzeit ein Bruttomonatsverdienst von 3324 Euro erforderlich – und das durchgehend 40 Jahre lang. Nur ein kleiner Teil der Frauen mit einer solchen Rente, rund 5300, haben laut Bundesagentur für Arbeit Anspruch auf eine Grundsicherung in Höhe von 853 Euro.
Bundesweit gab es Ende 2022 rund 7,08 Millionen Frauen mit Vollzeitjobs. Etwa 3,64 Millionen verdienen so wenig, dass ihre Rente nicht einmal die 1200-Euro-Marke erreicht. Im Schnitt aller Bundesländer betrifft das 51,4 Prozent der Frauen, in Brandenburg sind es 60,4 Prozent.
Für Linke-Landeschefin Slanina ist das eine tickende Zeitbombe. «Die Zahlen zeigen: Das Rentenniveau ist zu gering in Deutschland. Es liegt unter dem EU-Schnitt. In Österreich ist die Durchschnittsrente rund 800 Euro höher als hierzulande», sagte sie der dpa. «Wir brauchen höhere Löhne und eine große Rentenreform hin zu einer Rentenkasse, in die alle Erwerbstätigen einzahlen.»