Behörden der Europäischen Union erhielten Tausende von Kommentaren, nachdem die EU ein Verbot einer Reihe sogenannter PFAS-Chemikalien vorgeschlagen hatte. Mehr als 4.400 Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen haben während des sechsmonatigen Konsultationszeitraums mehr als 5.600 Kommentare eingereicht, teilte die europäische Chemikalienagentur ECHA in Helsinki mit, die meisten davon kamen aus Schweden und Deutschland.
Laut ECHA besteht der nächste Schritt darin, die Kommentare der beiden wissenschaftlichen Ausschüsse der Agentur zu prüfen. Auch die fünf hinter dem ursprünglichen Vorschlag stehenden Länder – darunter die Bundesrepublik – können diesen prüfen und auf dieser Grundlage ihre Vorschläge überarbeiten.
ECHA hofft, die Abschlusserklärung der Kommission so bald wie möglich an die Europäische Kommission weiterleiten zu können. Die Kommission wird dann gemeinsam mit den EU-Mitgliedsstaaten letztlich darüber entscheiden, ob die Stoffe, die aufgrund ihrer langen Lebensdauer oft als „ewige Chemikalien“ bezeichnet werden, verboten werden.
Jeder kann mitreden
Deutschland, die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Schweden haben im Januar vorgeschlagen, dass im Interesse der Umwelt und Gesundheit im Europäischen Wirtschaftsraum ( EWR) Ein nahezu vollständiges Verbot der Produktion, Verwendung und des Verkaufs von PFAS. Der Europäische Wirtschaftsraum umfasst die gesamte Europäische Union sowie Norwegen, Island und Liechtenstein. Aus diesem Grund startete die ECHA im März eine öffentliche Konsultation, um jedem, der Informationen über PFAS hat, die Möglichkeit zu geben, sich zu Wort zu melden. Die Beratungsfrist endet am Montagabend.
Die PFAS, die die fünf Länder verbieten wollen, umfassen schätzungsweise 10.000 Einzelstoffe. Sie können für Dinge wie Mäntel und Dragierpfannen verwendet werden, werden aber auch in der Industrie eingesetzt. Branchenverbände warnten am Montag erneut vor den Folgen eines Totalverbots: Der Maschinenbauverband VDMA und der Industrieverband Optik, Photonik, Analyse und Technik erklärten, dass dies eine große Bedrohung für Hightech-Branchen wie Medizin oder Halbleiter darstelle Technologie. Medizintechnik Spectaris.