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Viele einheimische Fischarten sind bedroht oder ausgestorben

Etwa die Hälfte aller heimischen Fischarten in Niedersachsen sind laut einer neuen Erhebung der Landesbehörden bedroht oder ausgestorben. Dies ist die neue Rote Liste von Fischen und Tieren in Binnengewässern, die am Donnerstag gemeinsam vom Nationalen Amt für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und dem Nationalen Amt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) veröffentlicht wurde. Dadurch sind Fische durch langfristige menschliche Eingriffe in die Natur und die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels gefährdet.

Die Rote Liste ist ein Verzeichnis, das den Gefährdungsstatus von Arten in einem bestimmten Gebiet anzeigt. Aus naturschutzfachlicher Sicht sind diese Listen die Grundlage für die Landschaftsplanung.

Für die jetzt erschienene dritte Auflage der Roten Liste werden die Gefährdungen von Fischarten, Rundmaulfischen und Krebsen in den niedersächsischen Binnengewässern analysiert. Nach Angaben der zuständigen Behörden wurden von den derzeit landesweit 77 Arten und Ökotypen 51 einheimische Arten in die neue Rote Liste aufgenommen.

Der Liste zufolge gelten drei Wanderfischarten, darunter der Atlantische Stör, als ausgestorben – trotz gezielter Umsiedlungsmaßnahmen, so die nationalen Behörden. Dadurch sind weitere 22 Arten gefährdet oder äußerst selten. Darüber hinaus wurden 8 Arten in die Warnliste aufgenommen.

Im Vergleich zur letzten Ausgabe der Roten Liste im Jahr 1993 kam es bei insgesamt 26 Arten zu Populationsveränderungen. Als Gründe nannten die Behörden auch Änderungen in der Methodik und mehr Daten. Derzeit gelten 16 Arten als weniger gefährdet und 10 Arten als stärker gefährdet, darunter Atlantischer Lachs, Stint, Filet und Edelkrabbe. So haben sich beispielsweise die Wels- und Zanderbestände positiv entwickelt.

„Wir wissen weitaus weniger über das Artensterben unter der Wasseroberfläche als über den Rückgang der Insektenpopulationen.“ „Aber es ist genauso dramatisch“, sagte Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte anlässlich der Einführung der neuen Roten Liste. Die Grünen-Politikerin betonte, dass bei der Bewirtschaftung von Agrarflächen, Wäldern und Mooren auf die Einleitung fischschädlicher Stoffe in Gewässer verzichtet werden müsse reduziert.

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