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VfB-«Kopf des Erfolgs»: Guirassy weiter auf Rekordjagd

Guirassy und Hoeneß
Stuttgarter Erfolgsduo: VfB-Coach Sebastian Hoeneß (links) und Torjäger Serhou Guirassy.

Den Spielball wollte Serhou Guirassy nach seinem nächsten Rekord nicht mehr hergeben. Mit einem breiten Lächeln und der Kugel unterm Arm ließ er sich nach seiner nächsten Torgala von Trainer Sebastian Hoeneß und seinen Mitspielern beim VfB Stuttgart feiern.

Beim 3:1 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg gelang dem Angreifer binnen 15 Minuten ein Hattrick und mit jetzt 13 Saisontoren die nächste Bestmarke in der Fußball-Bundesliga. Noch nie hatte ein Spieler nach sieben Spieltagen so viele Treffer auf dem Konto wie Guirassy – nicht einmal Gerd Müller und Robert Lewandowski schafften das.

«Unnachahmlich abgeschlossen»

«Er hat wieder unnachahmlich abgeschlossen. Es ist enorm und freut mich für ihn», sagte Hoeneß. «Er ist ein hochanständiger, normaler Kerl, der die Dinge immer wieder richtig einordnet.»

Vor dem Spiel gegen die Niedersachsen waren alle Augen auf das Duell zwischen Guirassy und VfL-Angreifer Jonas Wind gerichtet. Die Punkte blieben beim VfB und das Aufeinandertreffen der Torjäger entschied Guirassy eindrucksvoll für sich, denn der Däne kam überhaupt nicht ins Spiel und steht weiter bei sieben Treffern.

Der Hype um den 27-Jährigen, der als erster VfB-Profi seit Ex-Nationalspieler Cacau im Februar 2010 wieder einen lupenreinen Hattrick erzielte, wird nicht nachlassen. «Er ist der große Kopf des Erfolgs», sagte Hoeneß. «Es gibt aber keinerlei Gefahr oder Sorge, dass er abhebt oder Allüren bekommt.»

Sehr wohl besteht aber die Gefahr, dass Konkurrenten anklopfen, um Guirassy zu verpflichten. Bestätigt der Nationalspieler Guineas weiter seine Form, wäre er durch die medial kolportierte Ausstiegsklausel in Höhe von 20 Millionen Euro ein Schnäppchen. «Wir sind mit seinem Berater im regelmäßigen Austausch – unabhängig von den Toren. Wenn es Dinge gibt, die wir wissen müssen, dann informieren wir uns gegenseitig», sagte Stuttgarts Sportdirektor Fabian Wohlgemuth.

Ungern im Rampenlicht

Guirassy steht ungern im Rampenlicht, lässt lieber Leistungen sprechen. Bei den Schwaben fühlt er sich pudelwohl. «Ich habe so viel Freude daran, hier zu spielen», sagte er beim Fernsehsender Sky. «Ich liebe Stuttgart, es ist einfach ein guter Verein, eine schöne Stadt.»

Eine Stadt, die in naher Zukunft wieder einen Europapokal-Teilnehmer beheimatet? «Ich finde es legitim, dass diese Fragen gestellt werden», sagte Hoeneß. «Aber wir haben jetzt 18 Punkte für eine sorgenfreie Saison geholt und wir tun gut daran, genau so weiterzumachen.» 

Das Wort Demut wurde am Neckar nach dem bisherigen Höhenflug schon etwas überstrapaziert. Auch Wohlgemuth ist das aufgefallen. Es geht um die Balance zwischen Euphorie und Realismus. Immerhin sind die Schwaben in den vergangenen beiden Saisons nur knapp dem Abstieg entkommen. «Es ist total wichtig, dass wir demütig bleiben», sagte der Sportdirektor. «Es geht nicht darum, dass wir jede Woche unsere neue Bescheidenheit zur Schau stellen, sondern das ist unser Stilmittel, um den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten. Bisher ist uns das ganz gut gelungen.» 

Die wichtige Schlüsselfigur neben all den anderen formstarken Spielern, wie zum Beispiel dem erstmals in die Nationalmannschaft berufenen Chris Führich, ist und bleibt Guirassy. Auch er hat die Denkweise der Verantwortlichen verinnerlicht: «Wir müssen so weitermachen wie bisher, so bescheiden bleiben, wie wir jetzt sind und hart arbeiten.» Der Lohn spiegelt sich im Erfolg wider.

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