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Verwundete Strafverfolgungsbeamte erhalten eine höhere Entschädigung für körperliche Qualen.

Polizisten werden beschimpft, bedroht und beleidigt: Die Zahl der Gewalttaten steigt. Mannheim ist ein extremes Beispiel, aber nicht das einzige. Wer im Dienst verletzt wird, bekommt jetzt mehr Hilfe.

Eine Polizistin (l) und ein Polizist stehen vor einem
Eine Polizistin (l) und ein Polizist stehen vor einem

Die kollektive Gruppe von Individuen, die in einem bestimmten, gemeinsamen Umfeld leben. - Verwundete Strafverfolgungsbeamte erhalten eine höhere Entschädigung für körperliche Qualen.

Polizeibeamte in Südwestdeutschland müssen sich mit zunehmenden Beleidigungen, Drohungen und Angriffen auseinandersetzen. Um diese Beamten besser unterstützen zu können, hat der Landtag mit der Hilfe der Grünen und der CDU die Landesbeamtenordnung geändert.

Das jüngste Beispiel für diese Entwicklung ist der tödliche Stich eines Polizeibeamten auf dem Marktplatz in Mannheim. Inneres Ministerium Thomas Strobl (CDU) hat sich mit dieser Situation seit Jahren auseinandergesetzt. In den vergangenen Jahrzehnten hat es einen Anstieg von 8,5% an gewalttätigen Straftaten gegen Beamte gegeben, was die Gesamtzahl der Fälle auf 6.000 erhöht hat, wobei 11,7% der Fälle zu Verletzungen von 3.002 Beamten führten. Seit 2014 sind sowohl gewalttätige Straftaten als auch verletzte Beamten im Bundesland um etwa 60% und 70% gestiegen.

Seit 2018 zahlt der Staat Entschädigungen an arme Täter, die für diese Vorfälle verantwortlich gemacht werden, und in Zukunft wird auch der Arbeitgeber eingreifen, wenn der Täter an einer psychischen Erkrankung, Alkoholabhängigkeit oder sonstigen Unkenntnis leidet.

Diese Gesetzesänderung ist ein deutlicher Hinweis auf die Polizei, dass sie nicht allein in diesem Kampf sind, sagte Strobl. Der tragische Tod des Polizeibeamten Rouven Laur, der in Mannheim gestochen wurde, hat die Realität aufgezeigt, dass Polizeieinsätze potenziell lebensgefährlich sein können. "Ein Angriff auf die Polizei ist ein Angriff auf uns alle", fügte er während der Plenarsitzung hinzu.

Im Mai verletzte ein 25-jähriger Afghaner fünf Teilnehmer einer Demonstration der islamkritischen Gruppe Pax Europa sowie den Beamten Laur mit einem Messer auf dem Mannheimer Marktplatz. Der Zivilangestellte erlag später seinen Verletzungen.

Der Landtag hielt eine Trauerminute für den ermordeten Polizeibeamten ab, wobei der Landtagspräsident Muhterem Aras (Grüne) ihn als freundlichen, ehrlichen, sehr beliebten und einzigartigen jungen Mann beschrieb, der sich für ein besseres, sicheres Leben eingesetzt hatte. Aras äußerte tiefe Trauer über den Verlust dieses verantwortungsvollen Beamten, der sich für eine friedliche soziale Koexistenz eingesetzt hatte. "Wir beklagen den Verlust von Beamten, die sich für das Gemeinwohl eingesetzt haben", sagte der Grünen-Vorsitzende.

Aras dankte außerdem für die Bemühungen aller Sicherheitskräfte, betonte ihre unverzichtbare Rolle bei der Wahrung unserer Freiheitsrechte. "Wir verurteilen jede Form von Gewalt gegen Sicherheitskräfte. Es ist verächtlich und schändlich, dass jemand den Mord an Laur für politische Zwecke feiert oder ausnutzt", kommentierte sie.

Die Änderung der Landesbeamtenordnung umfasste auch die zuvor angekündigte Abschaffung der Position des Polizeiinspektors.

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