Ermittler des baden-württembergischen LKA haben in Lahr (Ortenaukreis) einen 37-Jährigen festgenommen, der 2020 wegen schweren Bandendiebstahls verurteilt worden ist. Der Mann sei nach Verbüßung eines Teils seiner Haftstrafe in sein Heimatland abgeschoben worden, teilten das Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Dienstag mit. Weil er jedoch illegal wieder nach Deutschland eingereist war, wurde er in der vergangenen Woche festgenommen und kam erneut in Haft.
Der Mann war im Jahr 2020 zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden, weil er mit drei Mittätern zwei Geldautomaten in Sindelfingen (Kreis Böblingen) und Nürtingen (Kreis Esslingen) aufgebrochen hatte. Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft hatten sie dabei einen fünfstelligen Betrag erbeutet. Der inzwischen 37-Jährige war den Angaben nach nicht nur am Aufbruch der Automaten beteiligt, sondern hatte außerdem die notwendigen Werkzeuge dafür beschafft. Auch seine Mittäter erhielten Haftstrafen zwischen zwei und drei Jahren ohne Bewährung.
Im Frühjahr 2022 wurde der Mann in den Kosovo abgeschoben und der Rest seiner Strafe von einem Jahr und sechs Monaten wurde außer Vollzug gesetzt, wie es hieß. Im März 2020 beantragte die Staatsanwaltschaft einen Vollstreckungshaftbefehl: Sollte der Mann illegal wieder nach Deutschland einreisen, müsste er auch den Rest seiner Strafe absitzen. Wie der Sprecher erklärte, ist Abgeschobenen die Wiedereinreise nach Deutschland für einen gewissen Zeitraum verboten.
Anfang August sei der Mann nach Deutschland zurückgekehrt, sagte der Sprecher. Am Montag der vergangenen Woche fanden Ermittler des LKA den Mann auf einer Baustelle in Lahr und nahmen ihn fest. Er soll zudem kroatische Ausweisdokumente bei sich gehabt haben, die den Angaben nach gefälscht sein könnten. Der 37-Jährige sei einem Haftrichter vorgeführt worden und befinde sich nun in Haft, um den Rest seiner ursprünglichen Strafe abzusitzen.