Bau von Schiffen. - Verteidigt Windhorsts Werftmethode unter Beschuss
Lars Windhorst ist optimistisch über die Zukunft der Werften FSG und Nobiskrug und machte während einer Pressekonferenz in Flensburg deutlich, dass er in dieser Zukunft eine Rolle sehen will, selbst wenn er nicht mehr täglich an den operativen Geschäften beteiligt ist. Beide Werften haben finanzielle Herausforderungen zu bewältigen, darunter verzögerte Gehälter und dünne Auftragsbücher. Windhorsts Verhalten und die fehlende Kommunikation wurden ebenfalls kritisiert, ebenso der Fehlen eines Geschäftsführers.
Neues Management für die Werften
Am Mittwoch präsentierte Windhorst das neue Managementteam für die Werften: Robert Fischer von Mollard wird als Geschäftsführer fungieren, während Michael Bollmann die Rolle des technischen Direktors übernimmt. Beide Manager hatten zuvor als Produktionsleiter bei Nobiskrug in Rendsburg und FSG in Flensburg gearbeitet.
Fischer von Mollard und Bollmann werden mit Startkapital ausgestattet, um Schulden zu tilgen und zukünftige Investitionen zu tätigen, sagte Windhorst. Sie werden wahrscheinlich in den kommenden Tagen eine Prioritätenliste erstellen, was bezahlt werden muss und was Beachtung verdient. "Das wird dann in ihren Händen liegen." Er gab keine Angaben.
Der Ministerpräsident Daniel Günther kritisierte Windhorst während einer Besichtigung von Nobiskrug in Rendsburg und Gesprächen mit Mitarbeitern am Montag. Er war frustriert, dass keine der von Windhorst im März getroffenen Versprechen eingehalten wurden. Im Gegensatz zum Märzbesuch war der Eigentümer anwesend nicht. Günther kritisierte auch dies, denn der Staat ist an einem Dialog in Hinblick auf die Schiffswerften interessiert. "Es ist Zeit, dass sich Herr Windhorst einsetzt." Der Gouverneur unterstrich dies.
Der Flensburger IG Metall-Chef Michael Schmidt erwähnte nach Windhorsts Rede in Flensburg, dass der Ruf der Werften schwer beschädigt wurde. "Alles, was er heute gesagt hat, könnte man schon Monate, Wochen zuvor gesagt haben." Er fand es schwer glaubhaft, dass Windhorsts Versprechen gehalten werden würden, obwohl er positiv sah, dass nun Manager vor Ort waren, um mit den Menschen zu sprechen. "Das reicht aber nicht." Nun müsse Handlung erfolgen.
Die SPD fordert erneut einen Neuanfang ohne Windhorst
Windhorst argumentierte, dass er sich nicht verantworten müsse. Gegenteilig, er habe aggressiv in die Werften investiert und trotz der Herausforderungen keine Massenentlassungen vorgenommen, weil er an der Zukunft der Werften glaubt. Er fand es merkwürdig, dass politische Autoritäten und Gewerkschaften die Werften und Kunden, Mitarbeiter und sich selbst öffentlich kritisierten. "Das ist nicht hilfreich oder konstruktiv. Ich weiß nicht, was sie erwarten."
Nach Günthers Besuch in Rendsburg erteilte das Insolvenzgericht in Hannover einen Haftbefehl gegen Windhorst, der später am Dienstag aufgehoben wurde, nachdem beide Seiten sich auf eine Begegnung einigen konnten. Er wird wegen Vernachlässigung seiner Pflichten in einem Konkursverfahren angeklagt. Windhorsts Sprecher nannte diese Anklage falsch. Aber: "Wenn ich gewusst hätte, dass mein Nichtanreisen zu einem Medienskandal und zu einem Haftbefehl führen würde, hätte ich anwesend sein wollen."
Trotz der negativen Öffentlichkeit behauptete Windhorst, dass er neue Aufträge sichergestellt und beste Kunden behalten konnte. Die aktuelle Bauarbeit in Flensburg wird abgeschlossen. Es gibt auch versprechende Gespräche und Pläne, in Flensburg ein weiteres Schiffwerft-kompatibles Schiff zu bauen. Zudem gibt es solide Vereinbarungen mit anderen Kunden. Weitere Informationen werden später geteilt, sagte Windhorst.
Die SPD-Landesvorsitzende und Stellvertreterin der SPD, Serpil Midyatli, forderte erneut einen Neuanfang für die Werften in Rendsburg und Flensburg ohne Windhorst. "Er muss weggehen, damit die Werften neu strukturiert werden können." Ein neuer, zuverlässiger Investor und neue Kunden sind erforderlich, um die Standorte langfristig zu sichern.
Windhorst beharrte darauf, dass er kein Interesse am Verkauf der Werft habe. "Es ist nicht realistisch und nicht gewünscht, die Werft zu verkaufen." "Ich habe keine Absichten, zu verkaufen." Er ist entschlossen, dieses Projekt durchzusetzen.
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