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Verschwundene Museumsobjekte: Mehr Kontrolle gefordert

British Museum
Außenansicht des British Museum.

Die Kontrolle auch wissenschaftlicher Teams in Museen sollte aus Sicht eines Sicherheitsexperten des Deutschen Museumsbundes verbessert werden. Im British Museum waren zuletzt mehrere historische Objekte aus Depots verschwunden. Das Museum entließ einen Mitarbeiter, nach britischen Medienberichten handelt es sich um einen Kurator.

Aus Sicht von Remigiusz Plath vom Arbeitskreis Gebäudemanagement und Sicherheit des Museumsbundes ist das «tatsächlich auch nicht überraschend, weil einfache Mitarbeiter in der Regel nicht in Depots kommen». Die Möglichkeit, so etwas über Jahre zu tun, gebe es erst ab einer bestimmten Position. Die aktuellen Vorkommnisse in London sollen nach Angaben des Experten für Cybersecurity und IT-Architektur nun im Arbeitskreis für Empfehlungen an die Museen besprochen werden.

Plath, auch bei der Hasso Plattner Foundation in Potsdam für Sicherheitsfragen zuständig, empfiehlt, den Zugang zu Kunstwerken auch bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in gehobenen Positionen mehr zu reglementieren. «Das bedeutet konkret, dass diese Personen nie alleine ins Depot gehen und immer begleitet werden müssen von Leuten aus einem ganz anderen Bereich.» Es müsse ein Vier- oder Sechs-Augen-Prinzip geben.

Eine Rolle spielt dabei auch die Größe der Museen. «Häuser wie das Britische Museum, die eine riesige Sammlung haben, die haben natürlich die Herausforderung, dass die meisten Artefakte und Kunstwerke sowieso nicht ausgestellt werden», sagte Plath der dpa in Berlin. «Die Depots sind Hunderte Male größer als die Zahl der ausgestellten Stücke. Da hat niemand einen täglichen Überblick.»

Die Sicherheitsexperten des Museumsbundes haben bereits Tipps. «Wir empfehlen kleinen Häuser, aber auch großen Häusern mit Hunderttausenden Kunstwerken in den Depots, dass sie dort regelmäßig Inventur machen», sagte Plath. «Es müssen auch Sachen angeschaut und inventarisiert werden, die jahrzehntelang nicht ausgestellt worden sind.»

Allerdings koste Inventarisierung von Tausenden von Artefakten Zeit und Geld. «Das kann sich nicht jedes Haus leisten», räumte Plath ein. «Man kann auch Stichproben machen, etwa einmal im Quartal die Inventarisierung von 100 oder 500 Kunstwerken. Dann wissen alle Mitarbeiter, dass es zu einer Kontrolle kommen kann.»

Der 1917 gegründete Deutsche Museumsbund sieht sich als Interessenvertretung deutscher Museen sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In dem Verband sind allein mehr als 1000 Museen und Institutionen organisiert.

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