Bayerische Städte folgen nach eigenen Angaben den Energieeinsparverordnungen des Bundeswirtschaftsministers. In städtischen Ämtern sowie in Schulen, Schwimmbädern und Turnhallen wurde weniger geheizt und die Straßenbeleuchtung mancherorts gedimmt. Das spart Energie und Geld für Stadtkämmerer.
In Bayern ist es seit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ 2019 gesetzlich verboten, die Fassaden öffentlicher Gebäude nach 23 Uhr zu beleuchten. Nun ist die Gemeinde noch einen Schritt weiter gegangen. In München etwa seien seit dem Sommer „alle Scheinwerfer an Kirchen, historischen Gebäuden, Brücken, Brunnen und den meisten Denkmälern, für die das Bauamt zuständig ist“, abgeschaltet worden. Laut einer weiteren Mitteilung der Pressestelle der Stadt wurden rund 6.000 Straßenlaternen mit LEDs ausgestattet. Die Höchsttemperatur in den Büros der Stadt beträgt 19 Grad. Korridore werden nicht mehr beheizt. Der Verein verkürzte die Zeit im Wasser während des Schwimmunterrichts, weil den Kindern zu kalt war.
In Nürnberg „beträgt die Heiztemperatur in den meisten öffentlichen Gebäuden nur noch 19 Grad, das Warmwasser wurde komplett abgeschaltet, die Turnhalle bietet nur noch in Sonderfällen Warmwasserduschen“. Lokale Linien auf Einhaltung geprüft und anhand von Verbrauchsmessungen, die “sehr gut funktionierten”, die Stadt: Einsparungen von 10% bis 30%. Um noch mehr Gas zu sparen, installiert der Zoo jetzt eine neue Sägemehlanlage und das Krematorium installiert neue Öfen.
In Würzburg hieß es: „Welche Energieeinsparungen wir verzeichnen – abgesehen von dem hohen Symbolwert dieser Aktionen – kann derzeit nicht gesagt werden.“ Allein der Austausch von Straßenlaternen durch LEDs reduzierte den jährlichen Stromverbrauch von 6,6 auf 430 Zehntausend Kilowatt- Stunden (kWh).
Augsburg hat in den vergangenen Monaten 5 % bei den Lichtkosten und 8 % bei den Heizkosten gespart – auch dank eines zunächst milden Winters, sagt Augsburgs Wirtschaftsdezernent Wolfgang Hübschle.
Das Ministerium von Robert Harbeck (Grüne) nannte die im August veröffentlichten Anforderungen „Verordnung über Maßnahmen zur kurzfristigen Sicherung der Energieversorgung“ (EnSikuMaV). Demnach sollten Unternehmen auch Energie sparen, Neonschilder einschränken und Ladentüren geschlossen halten. Aber „es gibt keine gesetzliche Grundlage, um die Einhaltung dieser Maßnahmen vor Ort zu überprüfen. Die einzelnen Ladenbesitzer sind aufgerufen, im eigenen wirtschaftlichen Interesse Verantwortung für das Energiesparen zu übernehmen“, sagte der Augsburger Wirtschaftsreferent.
Eine Auslegung der Vorschriften in Verwaltungsvorschriften fehle, eine eigentliche Kontrollverantwortung sei nicht vorgesehen, heißt es auch in Regensburg. „All das erschwert die Durchsetzung der Regel.“ Werden Verstöße festgestellt, gibt es keine Konsequenzen: keine Bußgelder.
In Regensburg wurden die Klassenzimmer der Sekundarstufe auf nur noch 19 Grad geheizt, städtische Schwimmbäder gekühlt und die Beleuchtung in Parkhäusern und Tiefgaragen halbiert. Anders als in München hat in Ingolstadt die Straßenbeleuchtung nicht abgenommen, sondern die Umstellung auf dimmbare LEDs zugenommen. Schon vor der Verordnung wurden nachts 85 % der Ampeln ausgeschaltet. Der Einsatz von Elektroheizstrahlern in kommunalen Gebäuden ist in Ingolstadt strengstens untersagt. Die City-Rechner werden nach Feierabend zentral heruntergefahren, damit sie nachts nicht in Bereitschaft stecken.