Ihr Verschwinden hat bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die 32-jährige Ekaterina aus Bremerhaven war in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar verschwunden. Ihre Angehörigen schlugen Alarm, als sie keinen Kontakt zu Ekaterina aufnehmen konnten. Der Ehemann schien sich nicht für den Verbleib seiner Frau zu interessieren. Erst am sechsten Tag des Verschwindens meldete er, unter dem massiven Druck von Ekaterinas Eltern, seine Frau als vermisst.
Beginn der Suchaktion
Knapp einen Monat lang wurde nach der jungen Mutter gesucht. In Instagram wurde speziell eine Seite dafür eingerichtet. Angehörige und Freunde suchten verzweifelt nach Ekaterina. Neben der Polizei beteiligten sich auch viele Freiwillige an der Suche. Das Schicksal der jungen Mutter ging vielen sehr nah.
In sozialen Netzwerken wurden die Informationen über Ekaterina tausendfach geteilt. Über den Fall wurde nicht nur in deutschen, sondern auch in russischen Medien berichtet. Vergangene Woche wurde das Verschwinden von Ekaterina auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ zum Thema. Alle haben bis zuletzt gehofft, die junge Frau wieder lebend und wohlauf zu finden. Diese Hoffnung hatte sich nun zerschlagen. Am Mittwoch bestätigte die Polizei den Fund von Ekaterinas Leiche.
Die Hintergründe
Die getötete Ekaterina stammt ursprünglich aus Sankt Petersburg. Im Alter von 20 Jahren lernte sie ihren zukünftigen Ehemann kennen und verliebte sich in ihn. Ihr Auserwählter war gebürtig aus Kasachstan, dessen Familie nach dem Zerfall der Sowjetunion nach Deutschland umgesiedelt war. Sehr schnell folgten ein Heiratsantrag, eine Hochzeit und anschließend zog Ekaterina zu ihrem Ehemann nach Deutschland. Doch die Fassade des glücklichen Ehepaares begann leider zu bröckeln.
Auf dem Instagram-Account, der für die Suchaktion von Ekaterina eingerichtet worden ist, wird berichtet, dass Ekaterinas Mann gewalttätig war. Die junge Frau rief sogar die Polizei, versuchte sich in einem Frauenhaus zu retten und wollte sich schließlich von ihrem Ehemann scheiden lassen. Doch in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar ist etwas Schreckliches passiert. Danach wurde Ekaterina nicht mehr gesehen und niemand von ihren Angehörigen oder Freunden konnte Kontakt zu ihr aufnehmen.
Am 10. Februar wurde das Haus des Ehepaares durchsucht. Die Tochter wurde vom Jugendamt in Obhut genommen. Der Ehemann wurde zunächst befragt, aber anschließend wieder frei gelassen.
Traurige Gewissheit
Am Dienstag entdeckte ein Passant einen verdächtigen Koffer in der Weser und alarmierte sofort die Polizei. Im Koffer wurden Leichenteile gefunden, die mittlerweile der verschwundenen Ekaterina zugeordnet werden konnten. Später erklärte die Polizei, dass Ekaterina Opfer einer Gewalttat geworden ist. Gegen den Ehemann wurde Haftbefehl erteilt. Bis jetzt hat er sich zu den Vorwürfen jedoch nicht geäußert.
Im sozialen Medien herrscht große Anteilnahme. Freunde und Unbekannte trauern um eine junge Frau, deren Leben solch ein tragisches Ende hatte. Ekaterina hinterlässt eine fünfjährige Tochter.
Wenn Sie von Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich an das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen unter: 08000 116 016