Der mit einer Million Euro dotierte Alfried Krupp-Förderpreis 2023 wird am Donnerstag in Essen an die Informatikerin Zeynep Akata Schulz aus Tübingen verliehen. Die 37-Jährige ist seit 2019 Professorin für Erklärbares Maschinelles Lernen an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Erklärbares Maschinelles Lernen biete Erklärungen, damit Menschen nachvollziehen könnten, wie und warum eine Künstliche Intelligenz (KI) eine bestimmte Entscheidung getroffen habe, so die Stiftung. Dies stärke das Vertrauen in KI, ermöglicht es Benutzerinnen und Benutzern, Fehler zu erkennen, und trage zu verantwortungsvollen Entscheidungen bei. Der Ansatz könne etwa Anwendung finden im Finanz-, Gesundheits- und Rechtswesen, in denen es wichtig ist, dass Menschen die Entscheidungen von KI-Systemen verstehen.
«Erklärbares Maschinelles Lernen hat das Potenzial, unsere Lebensqualität zu verbessern und innovative Lösungen für komplexe Probleme zu finden», hatte die Kuratoriumsvorsitzende der Krupp-Stiftung, Ursula Gather, anlässlich der Bekanntgabe Ende Juni erklärt. Der Ansatz von Akata Schulz spiele eine entscheidende Rolle für die Anwendungsmöglichkeiten und die gesellschaftliche Akzeptanz. «Auf diesem Gebiet gehört sie zur internationalen Weltspitze.» In Fachkreisen sei sie bereits 15.000 Mal zitiert worden.
Der Förderpreis wird seit 1986 jährlich für Nachwuchswissenschaftler ausgeschrieben, die in Natur- und Ingenieurwissenschaften eine Erstprofessur an einer deutschen Hochschule innehaben. Die Preisträger erhalten das Geld in Form von Personal- und Sachmitteln über fünf Jahre. Das Auswahlgremium der Krupp-Stiftung wählte Akata Schulz aus 36 Vorschlägen aus.