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Verlagerung nach Osteuropa: Zulieferer-Betriebsräte warnen

IG-Metall-Bezirksleiter Zitzelsberger
Roman Zitzelsberger im Gespräch mit der dpa.

Die Gesamtbetriebsratsvorsitzenden der drei größten Autozulieferer im Südwesten haben vor Betriebsverlagerungen nach Osteuropa gewarnt. Mit Blick auf die Transformation der Branche würden die Entwicklung und Produktion neuer Produkte immer häufiger in Osteuropa angesiedelt, sagte der Chef der IG Metall in Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am Freitag in Stuttgart. Wenn Industriekompetenz erst mal weg sei, komme sie auch nicht mehr zurück. Die Autoindustrie sei so viel mehr als Mercedes und Porsche. Die nächsten Jahre seien entscheidend für die Zukunft der Branche.

Die Betriebsräte von Bosch, ZF und Mahle berichteten von Verlagerungen in ihren Unternehmen in Richtung Osteuropa. Laut Zitzelsberger gebe es dazu bislang nur «anekdotische Evidenz» und keine konkreten Zahlen. Jedoch werde sich bei der Frage, wo neue Produkte angesiedelt werden, immer öfter für Osteuropa entschieden.

Frank Sell, Chef des Betriebsrats von Bosch, berichtete von einem starken Druck bei Preisnachlässen und einer «riesengroßen Herausforderung» bei den Energiepreisen. Bei der E-Mobilität gebe es viel mehr Wettbewerber. Auch die Hersteller machten mehr selbst. Das führe zu einem extremen Preiskampf, wo dann in den Betrieben gesagt werde, dass deutsche Standorte nicht wettbewerbsfähig seien und deshalb Produkte in Länder mit niedrigeren Kosten verlagert werden.

Die Autoindustrie verlange den Zulieferern viel ab, sagte ZF-Betriebsratschef Achim Dietrich. Das sehe man an den Unterschieden bei den Renditen. «Wir sind da massiv unter Druck», sagte Dietrich. Von der Politik wünsche er sich, vor allem mit Blick auf die Fördervoraussetzungen der EU, dass starke Regionen auch stark bleiben könnten und mit Subventionen nicht gewartet werde, bis dort eine hohe Arbeitslosigkeit herrsche. Die Zulieferer spielten für die Region eine sehr wichtige Rolle, sagte Mahle-Betriebsratschef Boris Schwürz. Man wolle auch weiter stark bleiben.

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