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Vergabe des Fair-Toy-Siegels 2023

Spielzeug-Siegel
Die Fair Toys Organisation will 2023 erstmals ein Siegel für fair produziertes Spielzeug vergeben.

Spielzeug mit gutem Gewissen kaufen – das soll noch dieses Jahr möglich sein. 2023 wird unter Berücksichtigung der gesamten Lieferkette ein Siegel für fair produziertes Spielzeug vergeben. Die ersten Unternehmen werden noch im Laufe des Jahres begutachtet, sagt Maik Pflaum von der Spielwarenmesse Nürnberg. Spielzeug mit dem Stempel darf noch vor Weihnachten auf den Markt kommen.

Verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen wie die Christliche Initiative Romero und Mission Eine Welt, der Bundesverband Spielwarenindustrie und Spielwarenunternehmen haben im Sommer 2020 in Nürnberg die Fair Toys Organisation gegründet. Dies konzentriert sich vor allem auf die Verantwortung des Herstellers. 17 Unternehmen müssen nun anhand der definierten Kriterien geprüft werden.

“Es ist eine gute Größe, um erste Erfahrungen zu sammeln und eventuell Anpassungen vorzunehmen”, sagte Pflaum. Ziel ist es, nach und nach mehr Mitglieder zu gewinnen. Das Lieferkettengesetz kommt laut Pflaum der Fair-Toy-Organisation zugute. Diese verpflichtet ab dem 1. Januar deutsche Unternehmen zur Einhaltung der Menschenrechte in ihren Lieferketten. „Die Fair Toys Organisation bietet eine Möglichkeit, die Anforderungen dort umzusetzen“, sagte Pflaum.

Das derzeitige Zertifizierungssystem ist eingeschränkt

Viele Verbraucher sind mittlerweile bewusster auf Herkunft und Produktionsbedingungen von Picky Waren. Sie können sich als Siegel für fair gehandelte Produkte wie Lebensmittel oder Kleidung positionieren. In der Spielwarenbranche gibt es bereits das Ethical Toy Program und Amfori BSCI-Zertifizierungssysteme.

Allerdings konzentrieren sich diese Zertifizierungssysteme laut der Fair Toys Organization auf die Kontrolle von Spielzeugfabriken. Es ist ein nützliches Werkzeug, aber seine Bedeutung und Wirkung sind begrenzt. Da bei der Prüfung nur sichtbare Mängel festgestellt werden, wird das Kaufverhalten des Kunden nicht erfasst.

Zum Beispiel sind zu kurze Vorlaufzeiten oft der Grund dafür, dass Fabriken zu lange arbeiten, erklärt Pflaum. Daher ergänzt die Fair Toys Organisation das bestehende Zertifizierungssystem, indem sie bei der Sache ansetzt. „Ich glaube nicht, dass es sich Unternehmen ab einer gewissen Größe und Qualität leisten können, ihr Siegel mittelfristig nicht zu tragen“, so Pflaum.

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