zum Inhalt

Verfügbarkeit von Arzneimitteln für Kinder: Lauterbach-Konferenz

Karl Lauterbach
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt, dass für Antibiotika und weitere relevante Mittel «eine angespannte Versorgungssituation» entstehen könnte.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will weitere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um mögliche neue Engpässe bei Arzneimitteln für Kinder im Herbst und Winter zu verhindern. Vertreter von Ärzten, Apotheken und der pharmazeutischen Industrie werden heute auf einer Konferenz in Berlin über das Thema diskutieren. Ziel ist die Analyse und Verbesserung der Versorgungslage.

Der SPD-Politiker wies darauf hin, dass es bei Antibiotika und anderen verwandten Ressourcen zu „Verknappungsverhältnissen“ kommen könne. Nach einer Infektionswelle verschärften sich im vergangenen Winter unter anderem die Probleme bei der Lieferung von Fieber- und Hustensäften.

Lindemann: „Das Problem sitzt tiefer“

FDP-Gesundheitspolitiker Lars Lindemann mahnt, Arzneimittelhersteller und Pharmaverbände sollten sich breiter beteiligen. Ohne die Vereinfachung von Rezepturänderungen für Apotheken kann es keine verlässliche Lösung geben. „Das Problem geht tiefer und betrifft nicht nur die Verteilung.“

Angesichts der bevorstehenden kalten Jahreszeit hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eine „Notfallliste“ herausgegeben, welches Personal vorrangig eingekauft werden sollte 30 Präparate für Kinder. Es gibt verschiedene Antibiotika, Nasentropfen, fiebersenkende und schmerzlindernde Säfte sowie Zäpfchen. Lauterbach hat die Pharmaindustrie gebeten, Schätzungen zu verfügbaren Mengen und Lieferkosten abzugeben.

Es gelten Anti-Engpass-Gesetze

Das Hauptaugenmerk liegt auf schnellen und kurzfristigen Präventionsmaßnahmen. Um Arzneimittel, insbesondere Arzneimittel für Kinder, besser zu schützen, trat Ende Juli das Anti-Mangel-Gesetz in Kraft. Als Sicherheitspuffer schreibt es die Speicherung häufig genutzter Ressourcen über mehrere Monate vor. Um Lieferungen nach Deutschland für Hersteller rentabler zu machen, sollten die Preisregeln gelockert werden. Lauterbach erklärte jedoch, dass es einige Zeit dauern werde, bis das Gesetz in Kraft trete.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin warnte kürzlich, dass die Kinderbetreuung „kältesicher“ sein sollte. Ebenso befürchten wir, dass sich der Engpass in der kommenden Infektionssaison wiederholen könnte. Der produktions- und transporttechnisch bedingte Mangel an kindgerechten Antibiotika, Fiebersäften und anderen Produkten stellt eine erhebliche Belastung für Eltern, Kliniken, Apotheken und Kliniken dar. Das kürzlich verabschiedete Gesetz ist ein guter Schritt, muss aber von kurzfristig wirksamen Maßnahmen begleitet werden.

Kommentare

Aktuelles