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Verdi startet 7-tägigen Warnstreik im Einzelhandel

Verdi
Ein Beschäftigter trägt bei einem Warnstreik eine Warnweste von Verdi.

Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem einwöchigen Warnstreik aufgerufen, der am Donnerstag inmitten eines Tarifstreits im Einzelhandel beginnen soll. „Unser Fokus liegt zunächst auf Hannover“, sagte Gewerkschaftssekretär Mizgin Ciftci der Nachrichtenagentur dpa. Betroffen waren zwei IKEA-Möbelhäuser in Hannover, drei H&M-Filialen und der Modehändler Primark in der Innenstadt. Täglich kommen einzelne Standorte der Parfümketten Edeka und Douglas hinzu.

Ciftci sagte, die Gewerkschaft hoffe, den Druck auf die ins Stocken geratenen Tarifverhandlungen zu erhöhen, wenn die Streikwoche näher rücke. Auch nach vier Monaten und vier Verhandlungsrunden gibt es bislang noch keine Anzeichen für eine Einigung. „Wir hoffen, dass dieses Signal irgendwann an die Arbeitgeber weitergegeben wird.“ Erst am 5. September rief Verdi rund 1.500 Arbeitnehmer in Bremen und Niedersachsen zum Warnstreik auf.

Angesichts steigender Preise forderte Verdi eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro pro Stunde. Ciftci sagte, dies würde für eine durchschnittliche Verkäuferin eine Gehaltserhöhung von fast 15 % bedeuten. Für untere Arbeitnehmergruppen verlangt Verdi einen Stundenlohn von mindestens 13,50 Euro – der neue Tarifvertrag gilt für ein Jahr.

Der Handelsverband HDE bietet Lohnerhöhungen von rund 8,5 % in zwei Stufen über eine Laufzeit von zwei Jahren an. HDE-Tarifgeschäftsführer Steven Haarke wies die Forderungen der Gewerkschaft kürzlich als unverhältnismäßig zurück. „Wir müssen immer bedenken, dass die Krise viele Einzelhandelsunternehmen hart trifft. Wir dürfen nicht riskieren, überfordert zu werden.“ Laut Verdi arbeiten in Niedersachsen rund 330.000 Menschen im Einzelhandel, in Bremen sind es 28.000.

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