Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten des Hamburger Einzel- und Großhandels ab Donnerstagabend zu einem mehrtägigen Warnstreik aufgerufen. Die Gewerkschaft kündigte an, dass die Arbeitsniederlegung bis Mittwoch (4. Oktober) andauern werde. Für Montag (2. Oktober) ist eine Kundgebung und Demonstration in der Innenstadt geplant.
Nach fünf Verhandlungsrunden bot der Arbeitgeber nur „tatsächliche Lohneinbußen“ an und viele Arbeitnehmer sahen sich ernsthaften Armutsrisiken ausgesetzt. Verdi-Verhandlungsführerin Heike Lattekamp sagte: „Das können wir nach 45 Jahren harter Arbeit nicht akzeptieren.“ „Kollegen müssen Angst haben, dass ihre Rente nicht mehr ausreicht!“ Nur ein nachhaltiges Lohnwachstum kann dieser Entwicklung entgegenwirken. Den Mitarbeitern diesen Schutz zu verweigern, ist respektlos und muss ein Ende haben. „
Verdi forderte eine Lohnerhöhung von etwa 13 % für die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel, mindestens jedoch eine Erhöhung um 400 Euro pro Monat. Für die Beschäftigten im Einzelhandel forderte die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung und Gehälter von 2,50 Euro pro Stunde, mit Altersvorsorge. Der Mindestlohn für Gold beträgt 13,50 Euro pro Stunde. Im Groß- und Einzelhandel sollen Praktikanten bei einem einjährigen Vertrag zusätzlich 250 Euro pro Monat erhalten.
Verdi-Beschäftigte wie H&M, IKEA, Primark, Rewe /Penny, Zara, TK Maxx, Kaufland, Alsterhaus sowie Thalia und Douglas rufen zu Warnstreiks auf. Die Gewerkschaften kündigten an, dass Beschäftigte in der Pharmaindustrie (Sanacorp, Gehe und Phoenix), Betroffen sind auch die Stahlindustrie (Heinrich Schütt und Carl Spaeter) sowie Mitarbeiter von Autoteile Matthies, Metro und Handelshof.