Mitarbeiter im Brief- und Paketzentrum Nordrhein-Westfalen der Post haben am späten Donnerstagabend ihre Arbeit eingestellt. Nachdem eine zweite Tarifrunde von rund 160.000 Beschäftigten vergeblich endete, rief die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten aller Verteilzentren zu einem ganztägigen Warnstreik ab 22 Uhr auf. „Die Beteiligung am Abend war bereits sehr hoch. Viele Kolleginnen und Kollegen haben mitgemacht“, berichtete Verdi NRW-Sprecher Thomas Großstück am Freitagvormittag. Genaue Zahlen zur Beteiligung gibt es noch nicht.
So seien beispielsweise Streikvereine als Anlaufstellen für Dortmunder und Kölner Arbeitnehmer eingerichtet worden, so der Sprecher. Hunderte von Mitarbeitern werden tagsüber an diesen Treffpunkten erwartet. Eine größere Demonstration vor dem Verteilzentrum war zunächst nicht geplant.
Verdi hat weitere Streiks für die kommenden Tage angekündigt. Die Gewerkschaft fordert eine 15-prozentige Erhöhung der Löhne und Gehälter. Arbeitnehmervertreter argumentierten, dass die meisten Verdi-Mitglieder bei der Post schlecht bezahlt würden und Reallohneinbußen nicht verkraften könnten.
Das Unternehmen hat die Anfrage abgelehnt. Die Annahme, Lohnerhöhungen könnten durch Preiserhöhungen weitergegeben werden, ist falsch. Die Post verweist auf die Preisordnung des deutschen Brief- und Paketgeschäfts.