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Verdi: Bisher rund 500 Teilnehmer an Warnstreiks im Handel

Verdi
Verdi-Fahnen während einer Demonstration.

Im Tarifkonflikt des Einzelhandels haben sich in Thüringen bislang rund 500 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt. Insgesamt habe es 18 Kundgebungen gegeben, teilte der Gewerkschaftssekretär Handel der Gewerkschaft Verdi, Matthias Adorf, mit. Am Freitag streikten ihm zufolge erneut rund 250 Menschen. Die meisten davon wären auch bei vorherigen Kundgebungen schon einmal dabei gewesen. Bei den Arbeitsniederlegungen am Freitag ging es laut Adorf um Filialen von Kaufland, H&M, Sportscheck und Netto in verschiedenen Landesteilen, sowie um Ikea in Erfurt.

Bislang habe es durch die Aktionen längere Wartezeiten an den Kassen oder verkürzte Öffnungszeiten gegeben, sagte Adorf weiter. Teils sei auch die Logistik bestreikt worden – etwa ein Lidl-Lager in Gera – wodurch Läden nicht beliefert worden seien. Der Handelsverband Thüringen war dazu nicht zu erreichen.

«Die steigenden Preise vor allem für Nahrungsmittel und Energie haben viele Einzelhandelsbeschäftigte in arge Bedrängnis gebracht, während sie für ihre Arbeitgeber Rekordumsätze erwirtschaftet haben», erklärte Adorf. Die Arbeitgeber strebten aber einen «Dumpingtarifabschluss» an, bemängelte er.

Verdi verlangt für die Beschäftigten unter anderem 2,50 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Stunde. Das entspreche einer Anhebung des Eckgehalts um etwa 15 Prozent. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber hatten zuletzt unter anderem Einkommensverbesserungen von 8,4 Prozent in zwei Stufen angeboten – über einen Zeitraum von zwei Jahren.

Die vierte Verhandlungsrunde für die rund 270.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen steht am 29. August an. Aktuell deute nichts darauf hin, dass dann eine Lösung erzielt werde, sagte Adorf.

Nach Ende der vorangegangenen Verhandlungsrunde am 18. Juli hatte die Arbeitgeberseite der Gewerkschaft vorgeworfen, bisher «nahezu keine konstruktiven Lösungsbeiträge» abgegeben zu haben. Verdi-Verhandlungsführer Torsten Furgol hatte hingegen betont, es seien die Arbeitgeber, die auf der Bremse stünden.

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