Nach der scharfen Kritik des Klima-Sachverständigenrates an den Klimaschutzmaßnahmen des Landes fordern Umweltverbände ein entschlosseneres Vorgehen. «Die Landesregierung muss mehr tun und mehr Geld locker machen, um ihrer Verantwortung gegenüber uns und allen zukünftigen Generationen gerecht zu werden», sagte Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des Umweltverbands Bund. Es sei enttäuschend, dass viele Lösungen bereits bekannt seien, Politik und Verwaltung aber noch keine entscheidenden Schritte zur Umsetzung unternommen hätten.
Auch der Naturschutzbund Nabu drängte auf mehr Tempo. «Da klar ist, was getan werden muss, sind weitere Verzögerungen nicht hinnehmbar», sagte Nabu-Energieexpertin Andrea Molkenthin-Keßler. Die Landesregierung müsse umgehend handeln und Maßnahmen in allen Sektoren durchsetzen.
Der Klima-Sachverständigenrat hatte die Maßnahmen der Landesregierung am Freitag als «nicht wirkmächtig genug», «viel zu kleinteilig» oder zu bürokratisch kritisiert. Mit den bisherigen Erfolgen beim Klimaschutz könne das Ziel der Landesregierung, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 Prozent zu senken, nicht erreicht werden. «Wir brauchen in allen Sektoren eine völlig neue Dimension der Treibhausgasminderung, sowohl was die jährlichen Minderungsmengen als auch was die Minderungsgeschwindigkeiten angeht», sagte Maike Schmidt, Vorsitzende des Expertengremiums am Freitag in Stuttgart.