Die Preise wichtiger Rohstoffe für die Industrie sind im zweiten Quartal weiter gesunken. Der Rohstoffpreisindex der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) gab gegenüber dem ersten Quartal um fast sechs Prozent nach und fiel gegenüber dem Vorjahresquartal sogar um rund 21 Prozent auf 146,9 Punkte. Als Grund nannte der Verband am Donnerstag stabilere Lieferketten und die Abkühlung der weltweiten Konjunktur.
«Nach einem 10-Jahres-Hoch im vergangenen Jahr kühlen die Rohstoffmärkte momentan wieder ab. Aber das Vorkrisenniveau haben die Preise bisher nicht erreicht», sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt in München. Instabile Lieferketten in Folge der Coronakrise und der russische Angriff auf die Ukraine hatten die Rohstoffpreise in die Höhe getrieben. Der Preisrückgang mache allerdings auch Sorge, denn «Hintergrund ist eine sich abschwächende Nachfrage aufgrund einer insgesamt schwachen Weltkonjunktur».
In den vbw-Rohstoffpreisindex fließen die Weltmarktpreise von 42 Rohstoffarten ein, berechnet in US-Dollar und gewichtet nach dem Importanteil des jeweiligen Rohstoffes nach Bayern.