Steigende Kosten gefährden nach Angaben der Wohlfahrtsverbände in Mecklenburg-Vorpommern soziale Angebote auch im Land. In einer gemeinsamen Mitteilung verwiesen der Paritätische, die Diakonie und die Arbeiterwohlfahrt am Dienstag auf die Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage. Demnach gaben mehr als 37 Prozent der teilnehmenden Einrichtungen aus dem Nordosten an, dass sie aus finanziellen Gründen bereits Angebote einschränken oder einstellen mussten. Knapp 53 Prozent der Befragten rechnen demnach in den kommenden Monaten mit weiteren Einschnitten bei den Angeboten.
An der Umfrage hatten sich den Angaben zufolge in ganz Deutschland mehr als 2700 gemeinnützige Organisationen beteiligt, darunter 77 aus Mecklenburg-Vorpommern.
Bundesweit gaben die befragten Einrichtungen im Durchschnitt eine Kostensteigerung um 16 Prozent seit Anfang 2022 an. Fast jede dritte Institution habe deswegen bereits Personal abgebaut oder plane Entlassungen. Auch weitere Möglichkeiten zur Kompensation, etwa höhere Teilnahmebeiträge, seien «weitgehend ausgereizt».
«Die Zahlen sind erschreckend. Wenn in diesen Krisenzeiten auch noch die Anlaufstellen und Angebote für Menschen wegbrechen, die ihnen Unterstützung und Halt bieten, ist das eine Katastrophe», kommentierte Dieter Eichler, Geschäftsführer des Paritätischen in Mecklenburg-Vorpommern. Gegenüber der Bundesregierung forderten die Verbände, von geplanten Haushaltskürzungen abzusehen.
Für die Online-Umfrage im Auftrag der Wohlfahrtsverbände wurden zwischen dem 29. September und dem 10. Oktober Organisationen und Verbände aus allen Bereichen der sozialen Arbeit befragt.