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Verantwortliche wollen Sorgen der Upahler Bürger zerstreuen

Bürgerversammlung zu geplanter Flüchtlingsunterkunft
Tino Schomann (CDU, l), Landrat des Kreises Nordwestmecklenburg, und Christian Pegel (SPD), Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern.

Bei der Bürgerversammlung zur geplanten Flüchtlingsunterkunft im mecklenburgischen Ort Upahl versuchen die Verantwortlichen die Sorgen der Menschen zu zerstreuen. Die bisherigen Unterkünfte in Wismar seien keine Kriminalitätsschwerpunkte, sagte Uwe Oertel Leiter der Polizeiinspektion Wismar, am Freitagabend in Grevesmühlen. Er gehe daher nicht davon aus, dass das in Upahl anders sein werde.

Dennoch stellte er auch fest: «Die Unsicherheit kann ich Ihnen nicht nehmen». Der Polizeivertreter versicherte jedoch, dass die Einsatzkräfte jederzeit in der Lage sein werden, mit ausreichend Beamten vor Ort zu sein, sollte doch etwas passieren.

400 Asylsuchende sollen in einer Containersiedlung in dem 500-Seelen-Ort untergebracht werden. Laut dem zuständigen Kreis Nordwestmecklenburg ist das vor allem deshalb notwendig, weil seit November 2022 deutlich mehr Flüchtlinge zugewiesen werden. Dies habe akuten Handlungsdruck ausgelöst, da diese Menschen – im Unterschied zu den Geflüchteten aus der Ukraine – nur in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden dürfen.

Vertreter des Landkreises machten deutlich, dass weiter nach Alternativen gesucht werde, um Upahl schnell zu entlasten. Gesucht werde ein Grundstück mit 5000 Quadratmetern, um Unterkünfte für mindestens 200 Menschen – wenn möglich dauerhaft – zu errichten. Auch versuchte der Kreis zu verdeutlichen, wie sehr sich die Situation seit 2021 verändert hat. Kamen damals den Angaben nach 15 Menschen pro Monat, rechnen die Behörden nun mit künftig bis zu 20 Asylsuchenden pro Woche. Der private Wohnungsmarkt sei zudem durch den Bedarf der Geflüchteten aus der Ukraine leer gefegt.

Maike Frey vom Deutschen Roten Kreuz warb für Verständnis und Mitgefühl. Die aktuelle Unterbringung in Turnhallen sei nicht optimal, es sei eng, die Menschen hätten keine Privatsphäre, keine Möglichkeit für Freizeitgestaltung: «Integration kann in einer Turnhalle ganz schlecht umgesetzt werden».

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