Angesichts der von der Stadt angekündigten Ausschreibung des Veranstaltungsgeländes fürchten die Macher der Dresdner Filmnächte am Elbufer um die Zukunft ihres Sommerkino- und Musikfestivals. Sie sähen die Gefahr, dass es wegen eines «formalen Verwaltungsakts» verschwinden könnte – und damit ein über Jahrzehnte aufgebautes Lebenswerk, das nicht übertragbar sei, sagte Philip Hartmanis, einer der Geschäftsführer der PAN GmbH, am Dienstag in Dresden. Im Ergebnis zweier Gutachten sei die Stadt nicht verpflichtet, die Überlassung von Flächen dafür auszuschreiben.
Die Stadt will ab 2026 die Konzession für Kino- und Konzertveranstaltungen am Königsufer vergeben. Das habe laut Hartmanis bereits zu Unsicherheit bei Partnern und Sponsoren der Filmnächte geführt. Man wolle alles tun, dass das etablierte Spektakel, das jährlich mehrere Hunderttausend begeistere, «nicht Schaden nimmt oder verschwindet», sagte PAN-Gesellschafter Johannes Vittinghoff und verwies auch auf den Aufwand hinter dem Erfolg. Seit 1991 seien etwa gut 1,7 Millionen Euro in die Ausstattung investiert worden. Er will erreichen, dass gemeinsam über eine Lösung gesprochen wird, um das auch touristisch attraktive Format weiterzuführen.
Dieter Semmelmann, Chef der Semmel Concerts Entertainment GmbH, kritisierte den geringschätzigen Umgang der Stadt mit «einem solchen privaten Engagement», das «grundlos, von Prinzipienreiterei getrieben» ignoriert werde. Er vertritt unter anderem Schlagersänger Roland Kaiser, der alljährlich auf der Bühne vor der berühmten Dresdner Barockkulisse eine «Kaisermania» feiert. Semmelmann mahnte zur schnellen Klärung. Dresden sei «eine Herzensangelegenheit, wir wollen bleiben». Sollte es aber bis zum Frühjahr 2024 keine Sicherheit geben, «dann gehen wir woandershin».