Das Landgericht Augsburg setzt heute den Fall eines Vaters und eines Sohnes fort, die einen jungen Verwandten brutal missbraucht haben. Die beiden Männer sollen das Mädchen, die Tochter und die Schwester des Angeklagten im Laufe der Jahre nicht nur seelisch und körperlich misshandelt haben. Sie sollen auch geplant haben, den 16-Jährigen zu töten, als er gegen den Willen seiner Familie einen Freund hatte.
Laut Anklageschrift sahen die beiden Jesiden aus religiösen Gründen die Beschmierung der Familie in Ehren. Für die Yeziden werden nur Beziehungen innerhalb religiöser Gruppen geduldet. Nach der Untersuchung wäre das Kind fast vor das Familiengericht gegangen. Die Tochter musste sich anhören, wie sie getötet wurde. Sie konnte schließlich zum Jugendamt fliehen und wurde von den Behörden aufgenommen.
Zu Beginn des Verfahrens vor einer Woche verloren die Verteidiger, die Staatsanwaltschaft und das Gericht ihre Urteile. Die Anwälte des Paares forderten eine Bewährungsstrafe, aber die Staatsanwälte lehnten es ab, dies in Betracht zu ziehen. Die beiden Angeklagten im Alter von 44 und 23 Jahren sind seit mehr als einem halben Jahr inhaftiert.