US-Pharmaunternehmen plant den Bau einer neuen Fabrik in Deutschland
Das Pharmaunternehmen Eli Lilly lädt Sie am Freitag zu einer wichtigen Pressekonferenz nach Berlin ein. Dann ist es an der Zeit, bekannt zu geben, was Insider berichten: In Deutschland wird eine neue Produktionsstätte gebaut. Es sollte sich jedoch stark von anderen Großinvestitionen unterscheiden.
Brancheninsidern zufolge ist der amerikanische Pharmariese Eli Lilly dabei, Milliarden von Dollar in Deutschland zu investieren. Reuters erfuhr von mehreren Personen, die mit den Plänen zum Bau einer neuen Fabrik im rheinland-pfälzischen Bundesland vertraut sind. Im Gegensatz zu anderen Großprojekten, etwa dem ostdeutschen Chiphersteller, kommt Eli Lilly ohne öffentliche Subventionen und damit ohne deutsche Steuern aus. „Das ist eine milliardenschwere Investition“, sagte ein Insider. „Dafür sind viele hochqualifizierte Experten nötig.“ Ein Sprecher von Eli Lilly in Deutschland lehnte eine Stellungnahme ab.
Das Unternehmen hat jedoch am Freitag zu einer Pressekonferenz nach Berlin eingeladen, an der auch Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sowie Gesundheitsminister Karl Lauterbach teilnehmen werden. Eli Lilly sagte bei dem Treffen, sie hoffe, „weitreichende Investitionen“ in Deutschland ankündigen zu können.
Der amerikanische Pharmariese ist seit 1960 in der Bundesrepublik Deutschland tätig und beschäftigt hier mehr als 1.000 Mitarbeiter. Nach Angaben des Konzerns wird der Umsatz in Deutschland im Jahr 2022 bei 905 Millionen Euro liegen. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 580 Milliarden US-Dollar ist Eli Lilly das wertvollste börsennotierte Gesundheitsunternehmen der Welt. Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat kürzlich das injizierbare Mittel Zepbound zur Gewichtsreduktion von Eli Lilly and Co. zugelassen und damit den Weg für eine höhere Nachfrage geebnet. Das Medikament, das den Wirkstoff Tezepatid enthält, ist seit 2022 unter dem Namen Mounjaro zur Diabetesbehandlung zugelassen. Allerdings wurde es in den Vereinigten Staaten nicht direkt zur Behandlung von Fettleibigkeit eingesetzt.
Die Bundesregierung will bei Medikamenten unabhängiger werden
Die Investition in Deutschland wäre auch ein Coup für die Bundesregierung, die seit langem versucht, dort Pharmaunternehmen anzulocken lange Zeit. Mit dem sogenannten Medizinforschungsgesetz will Minister Lauterbach die klinische Forschung beschleunigen. Auch andere Maßnahmen zielen darauf ab, die Rahmenbedingungen für die deutschen Arzneimittelhersteller zu verbessern. Ein Insider sagte, Eli Lillys Pläne zeigten, dass Deutschland nicht so unattraktiv sei, wie manche dachten. An anderer Stelle heißt es: „Dies wird Folgeinvestitionen anderer Unternehmen in der Region auslösen.“
Insbesondere in Ostdeutschland gab es in der Vergangenheit erhebliche Investitionen, aber es gab immer eine beträchtliche Mitgift der öffentliche Sektor. Zuletzt zog es Großinvestoren wie den Elektroautobauer Tesla nach Brandenburg. Der US-Chipriese Intel baut eine Fabrik in Magdeburg und der taiwanesische Chipkonzern TSMC baut mit Partnerunternehmen eine neue Halbleiterfabrik in Dresden.
Quelle: www.ntv.de