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Unzureichender Hochwasserschutz steht in der Politik auf dem Prüfstand.

Angesichts der schweren Überschwemmungen in Süddeutschland haben deutsche Versicherungsfunktionäre Kritik an der Politik geübt. "Es müssen harte Fragen gestellt werden", sagte Oliver Hauner vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag in Berlin. Er verwies auf...

Ein Rettungsring schwimmt im Hochwasser.
Ein Rettungsring schwimmt im Hochwasser.

Versicherungsschutz - Unzureichender Hochwasserschutz steht in der Politik auf dem Prüfstand.

Versicherungsunternehmen haben sich für Jahre über die Fehleinrichtung von Präventionsmaßnahmen gegen Überschwemmungen beschwert. Der GDV schätzt, dass über 320.000 Häuser in gefährdeten Gebieten liegen. Der Verein begrüßte die Idee des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), Insurer in die Diskussion einzubeziehen - allerdings sollten diese Gespräche viel früher stattgefunden haben. "Wir haben seit drei Jahren warten, um an Tisch zu sitzen", sagte Hauner.

Der Grund für die Pressekonferenz war die laufende Debatte über die mögliche Einführung einer Pflichtversicherung für Schäden, die durch Überschwemmungen und Lawinen verursacht werden. Die 16 Bundesländer unterstützen diese Idee, während Versicherer sie ablehnen, wegen der erwarteten hohen Kosten. In Frankreich gibt es eine Pflichtversicherung für Schäden, die durch Naturkatastrophen verursacht werden, mit staatlicher Beteiligung. Allerdings betrachtet der GDV das französische Modell als ungeeignet. "Das System ist defekt, es ist instabil", sagte Anja Käfer-Rohrbach, die stellvertretende Geschäftsführerin. Weiterhin behauptet der GDV, dass in Frankreich der Staat im Falle großer Katastrophen alle Schäden übernimmt, die nicht vom französischen Naturkatastrophenfonds abgedeckt werden.

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