Der Braunkohleproduzent Mibrag will sich zu einem Energiedienstleister auf Basis erneuerbarer Energien entwickeln. Dazu kündigte das Kanzleramt am Dienstag in Magdeburg an, dass am Profen-Werk im Burgenland ein 90-MW-Elektrolyseur zur Produktion von grünem Wasserstoff gebaut werde. Insgesamt will das Unternehmen 251 Millionen Euro investieren und setzt dabei auf Fördermittel aus dem European Just Transition Fund. Das Land wolle das Projekt so weit wie möglich unterstützen, erklärte das Kabinett nach der Sitzung. Es heißt, dass die Kohleförderung in Profen im Jahr 2035 definitiv enden wird.
Es wird davon ausgegangen, dass der Elektrolyseur bis Ende 2026 fertiggestellt sein soll. Außerdem wird es eine grüne Netzinfrastruktur, einen Wasserstoffspeicher sowie Wasser- und Abwasseraufbereitungssysteme geben. Der von Profen produzierte grüne Wasserstoff werde lokal im Energie- und Chemiepark genutzt, aber auch über das Wasserstoffleitungsnetz in Mitteldeutschland verkauft, teilte das Unternehmen mit. Von den insgesamt rund 251 Millionen Euro werden 218 Millionen Euro in Sachsen-Anhalt und knapp 33 Millionen Euro in Sachsen investiert.
Die Mibrag beliefert ausschließlich in Mitteldeutschland gelegene Kraftwerke in Lippendorf (Sachsen) und Schkopau (Sachsen-Anhalt), das Heizkraftwerk Chemnitz sowie Industrieunternehmen, die Braunkohle nutzen. Kohle wird in den Tagebauen Profen und Vereinigtes Schleenhain im mitteldeutschen Revier abgebaut. Der Bergmann mit Sitz in Zeitz im südlichen Bundesland Sachsen-Anhalt sagte, er werde im Jahr 2022 rund 16 Millionen Tonnen Braunkohle fördern. Das ist etwa ein Zehntel der Fördersumme in Deutschland.